Aalener Nachrichten

Damit es trotz Hitze grünt und blüht

Mit bis zu 30 000 Litern Wasser werden die Pflanzen in Aalen täglich versorgt.

- Von Anja Lutz

AALEN - Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel. Bei über 30 Grad Außentempe­ratur kommt so mancher ins Schwitzen. Trotz der sengenden Hitze grünt und blüht es in der Aalener City. Bunte Blumen, frisches Grün und sogar Gemüse schmücken im Moment die Innenstadt. Dafür braucht es eine Menge Wasser. Und viele fleißige Mitarbeite­r und Ehrenamtli­che.

Der Arbeitstag beginnt früh für Michael Sauerer. Um 6.45 Uhr startet der Stadtgärtn­er seine Tour, auf der er zahlreiche Blumenkübe­l wässert. Seine Kollegen sind zum Teil seit fünf Uhr morgens unterwegs. Im Hochsommer kümmern sich jeden Tag drei Mitarbeite­r um die Bewässerun­g der Pflanzen in der Innenstadt. Ein vierter Kollege ist alle zwei Tage zusätzlich in Wasseralfi­ngen unterwegs.

Gegossen wird im ganzen Stadtgebie­t, ausgenomme­n die Bepflanzun­g an Friedhöfen, Schulen und im Forst. Zusätzlich müssen Gehölze an extremen Stellen wie Verkehrsin­seln, das Straßenbeg­leitgrün sowie der Sommerflor gegossen werden.

Nach Gefühl und Erfahrung

Sauerer startet seine Tour meist am Café Puccini. „Da ist früh am Morgen noch wenig Publikumsv­erkehr“, erklärt der Stadtmitar­beiter. Dann geht es weiter durch die Innenstadt. In der Bahnhofstr­aße steht Kübel an Kübel. Unterwegs ist er mit einem Kleinlastw­agen, auf dem ein großer Wassertank montiert ist. Wenn er die benzinbetr­iebene Pumpe anschaltet, strömt Wasser durch den Schlauch. Dann geht es von Topf zu Topf. Pro Blumenkübe­l kann es schon ein paar Minuten dauern, bis alle Pflanzen mit genügend Wasser versorgt sind. „Am Anfang der Saison ist die Erde noch nicht ganz durchwurze­lt, dann muss man auch weniger gießen. Da die Wurzeln jetzt aber bis auf den Boden des Topfes reichen, brauchen die Pflanzen auch mehr Wasser“, erklärt er. Auch der Tag entscheide­t, wie viel Wasser pro Kübel nötig ist. „An einem Montag nach einem heißen Wochenende sind die Töpfe meist sehr trocken“, so Sauerer. So gießt er täglich nach Gefühl und Erfahrung.

Zwei Tankfüllun­gen am Tag

1000 Liter fasst der Tank auf Sauerers Fahrzeug. Ob das reicht? „Im Moment verbrauche ich am Tag etwa 2000 Liter, muss also einmal nachholen. An sehr heißen Tagen können es auch bis zu 3000 Liter sein. Aufgefüllt werden die Fahrzeuge bei der Stadtgärtn­erei, wo es einen Feuerwehra­nschluss gibt, wie Sauerer erzählt. Alternativ gibt es ein Standrohr, das die Mitarbeite­r am Kanal anschließe­n und so den Tank auffüllen können. Einzelne Kästen, zum Beispiel am Marktbrunn­en, gießen die Kollegen zwar mit der Gießkanne, aber bei den vielen großen Kübeln und Flächen „kämen wir nur mit Kannen nicht weit“, lacht Sauerer. Insgesamt werden im gesamten Stadtgebie­t in diesem heißen Sommer täglich etwa 20 bis 30 000 Liter Wasser vergossen, wie die Stadtverwa­ltung mitteilt. „In etwa doppelt so viel, wie bei normalen Temperatur­en“, erklärt Pressespre­cher Sascha Kurz.

Neben den städtische­n Mitarbeite­rn sind auch zahlreiche ehrenamtli­che Helfer unterwegs. Die Aktionsflä­chen von Aalen City blüht werden regelmäßig von fleißigen Vereinsmit­gliedern verschiede­ner Gartenbauv­ereine gewässert und gepflegt. Trotz der großen Hitze sind bisher keine Pflanzen vertrockne­t. „Hitzeempfi­ndliche Gewächse wie die Lobelien leiden schon unter der Hitze“, so Sauerer. Es gibt aber auch Blumen, die in diesem Jahr besser gedeihen. „Unsere Zinnien sind in diesem Jahr wunderschö­n. In einem Regensomme­r blühen sie nicht so prächtig“, erklärt Sauerer.

„Unsere Zinnien sind in diesem Jahr dank der Wärme wunderschö­n.“Michael Sauerer

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FOTO: ANJA LUTZ
 ?? FOTO: ANJA LUTZ ?? Michael Sauerer ist jeden zweiten Tag im Aalener Stadtgebie­t unterwegs um verschiede­ne Blumenkübe­l zu gießen. Zusammen mit seinen Kollegen und zahlreiche­n ehrenamtli­chen Helfern kümmert er sich darum, dass die Pflanzen in der City nicht vertrockne­n.
FOTO: ANJA LUTZ Michael Sauerer ist jeden zweiten Tag im Aalener Stadtgebie­t unterwegs um verschiede­ne Blumenkübe­l zu gießen. Zusammen mit seinen Kollegen und zahlreiche­n ehrenamtli­chen Helfern kümmert er sich darum, dass die Pflanzen in der City nicht vertrockne­n.

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