Große Trauergemeinde nimmt Abschied von Walter Schmid
(jm) – Nahezu 1000 Trauernde haben am Donnerstag dem im 88. Lebensjahr verstorbenen Hüttlinger Gartenbau-Experten Walter Schmid das letzte Geleit gegeben. Das Requiem in der Heilig-Kreuz-Kirche Hüttlingen feierten am Donnerstag sechs Priester in Konzelebration.
Karl-Heinz Wagner als Sprecher des Landesverbandes für Landschaftsgartenbau würdigte Schmid als einen wahren Pionier des Landschaftsgartenbaus, der viele beispielhafte Pilotprojekte umgesetzt habe. Erwähnt wurden unter anderem der Rhododendronwald bei Wört, die Krokuswiesen im Schlierbachtal bei der Burg Niederalfingen sowie die Dachbegrünungen im Raum Stuttgart, die deutschlandweit beispielhaft seien. Alleen mit seltenen Bäumen zeugten heute noch an verschiedenen Orten von Walter Schmids Gartenbaukunst.
Für den Verein Heimatliebe Niederalfingen lobte Hans Seibold den unermüdlichen Einsatz Schmids als langjähriges Mitglied. „Tausende von Krokuszwiebeln hat Walter auf einer einzigen Wiese gesteckt, sodass wir uns in jedem Frühjahr an der farbenfrohen Blumenpracht erfreuen können.“Schon als Gymnasiast in Ellwangen sei Walter Schmid in den Bund Neudeutschland eingetreten, erinnerte sich Klaus Eilhoff als Sprecher des Bundes. Als Mitglied der ND-Gruppe Aalen habe Schmid im Sinne des Leitwortes des Bundes „Lebensgestaltung in Christus“viele Ideen beigetragen und realisieren helfen. Bilder und Filme großer Ereignisse des Bundes habe er dokumentiert und digitalisiert. „Somit bleiben sie für die Zukunft erhalten“, freute sich Eilhoff. „Schmids jahrzehntelanger Einsatz in der Verantwortung des Bundes für den Erhalt der Burg Niederalfingen und der Neuerburg in der Eifel bleiben unvergessen,“versicherte das ND-Führungsmitglied.
60 Jahre seien Walter Schmid und seine Ehefrau Hildegard Mitglied in der Stephanus-Gemeinde gewesen, einem Kreis aktiver Christen, hob Karl Mayr hervor. Besonders habe sich Schmid für die Einrichtung des Klosters Heilig-Kreuztal bei Riedlingen als Begegnungsstätte eingesetzt. Bei den monatlichen Treffen des Kreises habe das Ehepaar Schmid kein einziges Mal gefehlt. Bei der Aktion „Gastliche Aufnahme ausländischer Studenten und Auszubildender“habe die Familie Schmid nacheinander 26 junge Leute aus aller Welt bei sich zu Hause aufgenommen.
Rührende und ehrliche Worte des Abschieds vom Sohn
„Es tut mir leid, dass es mir nicht gelungen ist, den großen Gartenbaubetrieb meines Vaters in Hüttlingen weiterzuführen,“bekannte der Sohn Ruppert Schmid in rührenden Worten. Diese Aufgabe sei ihm einfach zu schwer gewesen, er habe es nicht geschafft. Als er dies seinem Vater eingestanden hat, habe der ihm verziehen mit den Worten „Ist schon gut, mein Sohn“.
Im Namen seines Vaters und der Familie mit den sechs Kindern und 13 Enkelkindern lud er die Trauergemeinde in das Hüttlinger Gemeindehaus zum Feiern ein. So hätte es sein Vater gewollt. Der polnische Aushilfspriester für den Hüttlinger Pfarrer Ludwik Heller hatte in bewegenden Worten am Grab von Walter Schmid dessen christliches Leben als Beispiel für alle empfohlen.