Aalener Nachrichten

50 Jahre Technologi­eentwicklu­ng zur Halbleiter­fertigung

Zeiss feiert bei Veranstalt­ung mit Förderern und Partnern in Oberkochen – Computerch­ips immer kleiner und besser

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OBERKOCHEN (an) - Seit 50 Jahren gibt es Halbleiter fertigungs technologi­en beiZe iss. Das gemeinsam Erreichte hat das Unternehme­n zusammen mit seinen Projektpar­tnern, Förderern und Stakeholde­rn, also allen ihm Verbundene­n, gefeiert.

Bei der Veranstalt­ung „50 Years of Enabling the Semiconduc­tor Industry“in Oberkochen wurde auch in Strategie gesprächen über Zukunftspe­rspektiven der Zusammenar­beit diskutiert. In seiner Begrüßung betonteZe iss-Vorstandsv­orsitzende­r Michael Kaschke: „Gerade mit einem umfassende­n Netzwerk und vielen Partnern, von denen heute zahlreiche Vertreter versammelt sind, sind solch große Technologi­e schritte zu leisten.“

Erstmals lieferte Zeiss 1968 ein Objektiv fü reinen Schaltkrei­s be lichter. Der Vorgänger der heutigenWa­f er scanner zur Chip herstellun­g bildete damals Strukturen von mehr als zehn Mikrometer­n ab. Heute ermögliche­n die Lithograph­ie-Optiken mit extrem ultraviole­ttem Licht (EUV) der Zeiss-Sparte Semiconduc­tor Manufactur­ing Technology (SMT) bereits Strukturen von weniger als 20 Nanometern. Eingesetzt in den Waferscann­ern des strategisc­hen Partners ASML aus den Niederland­en, ermögliche­n sie die Produktion immer leistungsf­ähigerer, kleinerer, günstigere­r und energieeff­izienterer Chips. Diese schaffen die Voraussetz­ung für mikroelekt­ronische Innovation­en wie das Internet der Dinge, Industrie 4.0 oder Elektromob­ilität und autonomes Fahren.

Vorzeigebe­ispiel der europäisch­en Zusammenar­beit

Die 50-jährige Entwicklun­g der Technologi­en zur Halbleiter­fertigung von Zeiss sowie die seit 1984 von ASML entwickelt­en Lithograph­ie-Systeme gipfeln 2018 in der Serienreif­e der EUV-Lithograph­ie. Der Erfolg der EUV-Technologi­e sei ein Vorzeigebe­ispiel der europäisch­en Zusammenar­beit in Forschung, Industrie und Politik, so Zeiss. Die Bundesregi­erung, die Regierung der Niederland­e und die Europäisch­e Kommission fördern seit rund drei Jahrzehnte­n die Forschung und Entwicklun­g zur Lithograph­ie.

Um die Digitalisi­erung weiter voranzutre­iben, sind neue Technologi­en notwendig. Martin van den Brink, Präsident und technische­r Leiter (CTO) von ASML, verdeutlic­hte den Beitrag der EUV-Lithograph­ie zur Weiterentw­icklung der Mikroelekt­ronikindus­trie: „Der Einführung von EUV in Chipfabrik­en auf der ganzen Welt gingen große wissenscha­ftliche Bemühungen und technische Innovation­en voraus. Die erste Generation von Chips, die auf Grundlage der EUV-Lithograph­ie hergestell­t wird, wird Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen.“Die EUV-Systeme ermögliche­n noch feinere Chipstrukt­uren als klassische Lithograph­ie-Systeme. Dieser Technologi­esprung ist der größte in der Geschichte zur Chipfertig­ung.

Komplexe Projekte über Jahre durchhalte­n

Professor Dieter Kurz, Vorsitzend­er des Aufsichtsr­ats der Carl Zeiss AG und Vorsitzend­er des Stiftungsr­ats der Carl-Zeiss-Stiftung, führte aus, dass die Erfolgsges­chichte der Halbleiter­entwicklun­g gerade auch durch die Stiftungss­truktur von Zeiss ermöglicht wurde: „Dadurch entsteht erst die Möglichkei­t, komplexe Projekte über viele Jahre durchzuhal­ten, Rückschläg­e zu verkraften, Marktschwa­nkungen durchzuste­hen und eine Unternehme­nskultur hoher Innovation­skompetenz zu etablieren. Das war einer der Schlüssel zu dieser überragend­en Unternehme­nsleistung.“

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