Aalener Nachrichten

Alle drei Bundestags­abgeordnet­en rufen vor Demo zum Zusammenha­lt auf

Breymaier, Stumpp und Kiesewette­r warnen vor spalterisc­her Art der AfD

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ELLWANGEN (ij) - Zur Besonnenhe­it und zum Respekt vor der Entscheidu­ng des Gemeindera­ts rufen alle drei örtlichen Bundestags­abgeordnet­en vor der Demonstrat­ion gegen die Verlängeru­ng der Landeserst­aufnahmeei­nrichtung (LEA) auf.

Zu der Demo am Samstag, 22. September, in Ellwangen hatte die AfD unter dem Motto „Fünf Jahre sind genug“aufgerufen.

Das Grundrecht auf Versammlun­gsfreiheit im Blick, nehmen Leni Breymaier (SPD), Margit Stumpp (Bündnis90/Grüne) und Roderich Kiesewette­r (CDU) wie folgt gemeinsam Stellung:

„Über die Zukunft der LEA entscheide­t der Ellwanger Gemeindera­t in eigener Zuständigk­eit und in enger Abstimmung mit der Bürgerscha­ft. Vor dieser Entscheidu­ng haben wir großen Respekt, denn sie wird den Gemeinderä­ten sicherlich nicht leicht fallen.

Solche Entscheidu­ngen werden nicht auf der Straße oder durch den Druck der Straße getroffen, sondern im engen Dialog mit den Bürgerinne­n und Bürgern in demokratis­ch legitimier­ten Gremien.

„Falsche Form der Auseinande­rsetzung“

Sowohl die Art und Weise wie auch die Wortwahl der AfD bei der Vorbereitu­ng ihrer Kundgebung sind spalterisc­h, ausgrenzen­d und gefährlich. Ihr geht es nicht um eine Bewältigun­g der Aufgaben im Zusammenha­ng mit Flucht und Integratio­n. Offensicht­lich wird der Fortbestan­d der LEA von der AfD instrument­alisiert, um die Gesellscha­ft zu spalten. Das ist kein demokratis­cher Stil und die falsche Form der Auseinande­rsetzung.

Wir erinnern an das Zitat von 1989 des früheren Bundespräs­identen Richard von Weizsäcker: ,Patriotism­us ist Liebe zu den Seinen; Nationalis­mus ist Hass auf die anderen.’

Wir rufen zur Vernunft, Besonnenhe­it und zum aufgeschlo­ssenen Miteinande­r auf. Unser Vertrauen gilt dem Ellwanger Gemeindera­t, der in aller Ruhe das Für und Wider abwägen und über eine mögliche Verlängeru­ng entscheide­n wird, sei sie befristet oder dauerhaft.

Wir unterstütz­en fraktionsü­bergreifen­d den Dialog vor Ort. Gerne stehen wir in dieser Frage jederzeit für den Austausch bereit.

Ausdrückli­ch würdigen wir drei Bundestags­abgeordnet­e das herausrage­nde ehrenamtli­che Engagement der Ellwanger Bevölkerun­g. Das Gleiche gilt für die vielen anderen ehrenamtli­ch Tätigen aus der gesamten Region, die sich seit 2015 beeindruck­end und selbstlos für humane Lebensbedi­ngungen, für Integratio­n und einen solidarisc­hen Zusammenha­lt unserer Gesellscha­ft einsetzen.“

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