Das Gemeindehaus ist eingeweiht
Nach zwei Jahren Bauzeit: Ein Freudentag für Aalens evangelische Gemeinde.
AALEN - Nach zweijähriger Bauzeit ist das neue evangelische Gemeindehaus in der Friedhofstraße am Sonntagnachmittag eingeweiht worden. Die Predigt im Festgottesdienst hat die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz gehalten. Empfangen wurden die Gäste der Einweihungsfeier mit festlicher Musik des Posaunenchores des CVJM.
Es gab keinen freien Platz mehr im neuen Gemeindesaal. Gäste mussten im Foyer oder auf einer der Bänke im Außenbereich zum Kocher hin Platz nehmen. „Wir haben eindeutig zu klein gebaut“, sagte ein ob des Andrangs überwältigter Thomas Hiesinger. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderats führte durch den Nachmittag, der mit einem Gottesdienst begann, in dem Jung und Alt, Frauen wie Männer zu Wort kamen, den Musikerinnen und Musiker sowie Sängerinnen und Sänger gestalteten: die Aalener Kantorei, CHORazon und die ZAGG-Band. Ein Nachmittag, an dem gebetet, gedankt, aber auch ausgiebig gelacht wurde. Es war ein Tag der Freude für einen strahlenden Dekan Ralf Drescher und die gesamte Aalener evangelische Kirchengemeinde.
Prälatin Wulz: „Seid gastfreundlich“
Heute herrsche die Freude vor, sagte Prälatin Wulz in ihrer Predigt. Denn das sei das Haus, das die Gemeinde nach den eigenen Wünschen gebaut habe. Hier könne Gemeinschaft gestaltet werden. Das Gemeindehaus für das Wort Gottes und dafür, es in den Alltag zu übersetzen. „Seid gastfreundlich und heißt auch Menschen willkommen, die nicht zur Gemeinde gehören“, forderte die Predigerin auf. Von diesem Gemeindehaus könne ein Licht in die Stadt, in die Region und womöglich darüber hinaus aufgehen.
Rentschler freut sich, dass Kirche Präsenz zeigt
Kirche gehöre mitten in die Stadt, sagte Oberbürgermeister Thilo Rentschler beim Festakt im Anschluss an den Gottesdienst und freute sich, dass sie mit dem Neubau Präsenz zeige. „Kirche ist unverzichtbar“, fuhr er fort. Kirche sei wichtig fürs Gemeinwohl, erinnerte er an deren vielfältiges soziales Engagement und die Zusammenarbeit mit der Stadt bei der Kinderbetreuung und der Integration.
„Selbst der Dekan mit seiner starken Bindung zum Herrgott schafft es nicht, ein Gebäude rechtzeitig fertigzustellen“, sagte Landrat Klaus Pavel schmunzelnd. Darauf könne er künftig bei Projekten des Kreises verweisen. Denn noch am Sonntagmorgen waren die Elektriker im Gebäude tätig. Wie Oberbürgermeister Rentschler betonte auch der Landrat des Ostalbkreises die zentrale Lage des Neubaus unmittelbar am Omnibusbahnhof. „So einen Standort gibt niemand auf.“Schließlich gab Pavel zu bedenken, dass das Miteinander in der Gesellschaft wichtiger sei denn je. Und da wo Räume seien, könne Gemeinschaft entstehen.
Haus, um im Frieden zusammenzukommen
Dass eine Gemeinde ein neues Zentrum baue, habe Seltenheitswert, lobte das Mitglied der Landessynode, Schuldekan Harry Jungbauer, die evangelische Kirchengemeinde für deren Mut. Er formulierte den Wunsch, dass dieses Gemeindehaus ein Haus für alle Altersgruppen sein möge, ein Haus, in dem Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen im Frieden zusammenkommen können. Wolfgang Sedlmeier, Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Aalen, sieht im Gemeindehaus die Aufgabe, das Wort Gottes besser verkünden zu können.
Architekt Martin Klaiber ließ die Baugeschichte Revue passieren, erinnerte an erste Gespräche im Jahr 2012, erläuterte die Planung und bedankte sich bei den rund 30 beteiligten Firmen.
Dekan Ralf Drescher und Thomas Hiesinger war es ebenfalls ein Anliegen, sich für das offene, konstruktive und gute Miteinander während der Bauphase zu bedanken.