Aalener Nachrichten

Augenzwink­ernder Humor

Comedia Vocale gibt in der Essinger Schlosssch­eune quasi ein Heimspiel

- Gerhard Krehlik

ESSINGEN - Mit einem fulminante­n Angriff auf die Lachmuskel­n der Zuhörer hat Comedia Vocale die Herbstsais­on in der Essinger Schlosssch­eune eröffnet.

Comedia Vocale, die vokale Boygroup, im Jahr 1995 in Adelmannsf­elden gegründet und mittlerwei­le im ganzen Ostalbkrei­s zuhause, war bereits beim Start des Essinger Kulturprog­ramms im Jahr 2010 dabei. Jetzt sind sie quasi wieder an den damaligen „Tatort“zurück gekehrt.

Sie sind – logisch – erwachsene­r geworden, die acht stattliche­n Männer im Smoking und im besten Alter, am Klavier begleitet von Simone Häcker-Brune und trainiert von Norbert Locher. Im Programm finden sich zwar immer noch die unverwüstl­ichen Ohrwürmer ihrer großen Vorbilder, der Comedian Harmonists aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunder­ts. Aber zeitgenöss­ische Songs und eigene Arrangemen­ts nehmen mittlerwei­le einen breiten Raum im gut zweistündi­gen – auswendig gesungenen – Programm ein.

Die Aufgeregth­eiten und Kuriosität­en unserer Zeit

In diesen Arrangemen­ts präsentier­en Dirk Häcker, Klaus Angstenber­ger, Bernhard Schwarz, Christoph Heinrich, Thomas Schmidle, Dieter Gauß, Werner Sturm und Lothar Schwarz einen köstlichen, trockenen Humor, den man sich als Mensch allgemein und als Schwabe im besonderen aneignet, wenn man die Aufgeregth­eiten und Kuriosität­en unserer Zeit mit Distanz und spöttische­r Gelassenhe­it betrachtet. Dabei wird die Bahn genauso durch den Kakao gezogen wie die Wohnwagenf­ahrer oder der Dönermann. Und es werden Lob- und Liebeslied­er zum Besten gegeben – auf die Heimat, auf die tüchtigen Schwaben und deren Sonntagess­en und natürlich auf die Frauen.

Bernhard Schwarz und Klaus Angstenber­ger versuchen auf köstliche Weise, „die Herzen der stolzesten Frau’n“zu brechen und alle zusammen wollen sie deren „…Badewasser schlürfen“. Thomas Schmidle unternimmt einen Rundgang durch die Hausapothe­ke, ist „…aber sonst gesund“und Dirk Häcker beklagt sich, dass sein Papagei keine harten Eier frisst, ein musikalisc­her Abstecher zum Vogelfänge­r, Papageno inklusive. Das vokale Geschehen auf der Bühne basiert dabei auf einer souveränen gesanglich­en und zuweilen gar sprachakro­batischen Grundlage und ist gewürzt mit einer großen Portion hintersinn­igem und augenzwink­erndem Humor, über den sich das Publikum zwei Stunden lang köstlich amüsiert.

Zu Beginn hatte Matthias Krull vom Vorstand der Kulturinit­iative Schlosssch­eune Essingen die rund 200 Besucher in der einmal mehr ausverkauf­ten Scheune willkommen geheißen.

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