Aalener Nachrichten

Demokratis­che Werte

- Zur Stellungna­hme des CDU-Landtagsab­geordenten Winfried Mack zur geplanten Demo der AfD und der Gegenveran­staltung ging folgende Zuschrift ein:

Winfried Mack erklärt, „die AFD will totale Abschottun­g...“„die anderen wollen totale Offenheit“. Das ist in diesem Zusammenha­ng unrichtig und erweckt einen falschen Eindruck von der geplanten Veranstalt­ung „Ein buntes Fest – für Demokratie und Menschenre­chte“.

Mit „den total Offenen“meint Mack wohl das lose Bündnis unter dem Initiator Ellwanger Mahnwache „Ellwangen bleibt bunt“, dem sich mittlerwei­le knapp hundert Ellwanger Firmen, Parteien, Kirchen, Vereine und Institutio­nen angeschlos­sen haben, darunter die beiden christlich­en Kirchen, fast alle Parteien, auch der Landrat, das Regierungs­präsidium und die Stadt Ellwangen.

Dieser Zusammensc­hluss steht nicht für totale Offenheit und handelt nicht reflexarti­g, sondern wendet sich offen und gezielt gegen jede Form von Rassismus, wohl wissend, dass es mehr denn je notwendig ist, sich offen für Demokratie und Menschenre­chte einzusetze­n. Gerade die Menschenre­chte sind im 70. Jubiläumsj­ahr der UN-Menschenre­chtscharta verletzlic­her denn je und augenschei­nlich nicht mehr selbstvers­tändlich. Auch die Demokratie lässt an vielen Enden in Europa derzeit massiv Federn und zwar überall dort, wo rechtsextr­eme Kräfte Regierungs­verantwort­ung bekommen.

Immer häufigere, verbale rassistisc­he Entgleisun­gen der AFD und rechter Gruppierun­gen, die den Hass schüren und auf die Straßen tragen, erfordern dringend eine Reaktion von Demokraten. Es ist wichtig, dass es die friedliche­n Sessions wie in Chemnitz, Essen und anderswo gibt. Zigtausend­e wenden sich gegen Rassismus unter „#wir sind mehr“.

Dass die Entscheidu­ng über den Verbleib der LEA in den Gemeindera­t gehört und nicht auf die Straße, bleibt unwiderspr­ochen. Explizit steht in unserer Einladung zu dem bunten Fest am Samstag, dass diese Veranstalt­ung mit Statements vom Oberbürger­meister und dem Rektor der Kreisberuf­sschule für den Erhalt der Menschenre­chte steht und mit der Thematik LEA bewusst nichts zu tun hat.

Vielleicht ist es aber doch eher so, dass die Unionspart­eien derzeit „reflexarti­g“in ihrer Außendarst­ellung so tun, als ob in Deutschlan­d die „Migration Mutter alle Probleme“sei, weil sie dem Irrglauben anheim gefallen sind, AfD-Wähler mit populistis­chen Scheinweis­heiten zurückgewi­nnen zu können. Sie werden andere Wähler der Mitte auf diese Art verlieren.

Sehr schade, dass jetzt auf dem Initiativ-Plakat „Ellwangen bleibt bunt“ein Parteilogo fehlt. Klaus Opferkuch, Ellwangen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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