Verzeihen statt verletzen
Ordensschwester Teresa Zukic hat in Neresheim Vortrag über Fehlerkultur gehalten
NERESHEIM - Die Ordensschwester Teresa Zukic hat am Freitagabend in der Härtsfeldhalle Neresheim über den befreienden Umgang mit Fehlern gesprochen. Veranstaltet wurde der Abend von der Stadt Neresheim, der AOK Ostwürttemberg, den „Aalener Nachrichten“, der VHS Ostalb sowie der kleinen Kommunikation der Geschwister Jesu.
Rund 300 Besucher aus der Gesamtstadt Neresheim und der weiteren Umgebung waren der Einladung der Veranstalter gefolgt. Bürgermeister Thomas Häfele und Josef Bühler, Geschäftsführer der AOK Ostwürttemberg, freuten sich, dass sie Teresa Zukic gewinnen konnten. Die Schwester hält bis zu 180 Vorträge im Jahr. Bekannt wurde die heute 54jährige Ordensschwester aus Bamberg durch einen Fernsehauftritt bei Margarethe Schreinemakers im Jahr 1992.
Dieser Premiere folgten weitere Fernsehauftritte und mehrere veröffentlichte Bücher und Tonträger. Preise wie der Kulturpreis für Musik und Gegenwartsliteratur vom Kreistag Bayreuth, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie die Ehrenurkunde des Freistaates Bayern für 25 Jahre im Dienst als Gemeindereferentin zieren ihre Vita.
Ihre Leidenschaft sei die Musik und Musicals, welches ihr Vergleiche mit „Sister Act“einbrachte, erklärt sie dem Neresheimer Publikum.
Chance geben, Fehler wieder in Ordnung zu bringen
Wer zu seinen eigenen Fehlern stehe und den anderen Menschen deren Fehler verzeihe, der komme leichter durch das Leben: „Verletzte Menschen verletzen“, sagte Teresa Zukic. Wenn eine Seele einmal verwundet sei, dann heile sie nicht in drei Tagen. Daher solle man den Mitmenschen vergeben, wenn diese einen verletzt hätten. Wer vergebe, würde seelisch gesund bleiben, sei zufriedener und würde sich auch besser fühlen, so Zukic.
Wichtig sei: Wer einen Fehler gemacht habe, müsse diesen auch selber in Ordnung bringen. In der Realität sehe dies leider anders aus. Wer einen Fehler gemacht habe, verliere oft seinen Job, seine Position oder Ähnliches und der jeweilige Nachfolger müsse dann dessen Fehler ausbaden. Richtig sei dies nicht.
Besser sei es, wenn derjenige, der einen Fehler gemacht habe, auch die Chance bekomme, ihn wieder gutzu machen, äußerte Zukic. Vielleicht gab dies dem einen oder anderen im Publikum den Anstoß, in Zukunft bei Fehlern eines anderen Menschen großzügiger zu sein, zu verzeihen und sich dann besser zu fühlen. Schwester Teresa Zukic ist wohl der beste Beweis dafür, dass das Verzeihen zufrieden macht.