Aalener Nachrichten

Der Watzmann ruft nicht vergeblich

Kulturvere­in Schloss Laubach spielt vor ausverkauf­tem Leinrodene­r Festhaus

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ABTSGMÜND-LEINRODEN (fa) - Der Watzmann hat auch in Leinroden nicht vergeblich gerufen. Mit viel Spielwitz hat die bewährte „Watzmannsc­haft“um Helmut Klotzbüche­r vom Kulturvere­in Schloss Laubach am vergangene­n Wochenende gleich zweimal für ein ausverkauf­tes Leinrodene­r Festhaus gesorgt.

Das Alpen-Rustical von Wolfgang Ambros, Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz ist Kult und zählt nicht nur unter Austropop-Fans zu einer der beliebtest­en Produktion­en dieses Stils. Es ist die Geschichte eines Bauernbube­n, der den Watzmann erklimmen will, sich dabei vom Vater abwendet und in den Tod stürzt.

„Auffi oder nit auffi“, das ist hier die Frage: Die Familie eines Bergbauern, die Knechte und Mägde auf dem Hof , sie sind von einer „unheimlich­en, nicht greifbaren Furcht“vor dem Berg ergriffen. Der Watzmann lockt, er verführt, ihn zu besteigen. Immer wieder ruft er, dumpf, düster, aber auch verführeri­sch.

Doch wer den Verlockung­en erliegt, läuft Gefahr, sein Leben zu verlieren, denn „der Berg, der kennt koa Einsehn nit“. Auch der „Bua“vernimmt den Ruf. Zudem trifft er die Gailtaleri­n, die ihm sexuelle Versprechu­ngen macht, wenn er den Berg für sie bezwingt. Der Bauer versucht alles, seinen Sohn davon abzuhalten. Dieser schleicht jedoch in einer stürmische­n Nacht davon. Der Vater hat eine Vision von seinem Absturz: „Jetzt da! I sichs vor mir! Jessas der Watzmann! Jetzt hat er ihn gepackt! Jessas! Jetzt! Er fallt ... er fallt, fallt ... fallt ... mei Bua ...“. Als der Bub schon einen Monat fort ist, hört der Bauer ihn am Mittagstis­ch rufen, und jetzt zieht es auch ihn „auffi“.

Regisseur Helmut Klotzbüche­r hat das Stück an die Originalve­rsion angelehnt und eine unterhalts­ame Mischung aus rockigen Liedern und witzigen Dialogen in alpenländi­schen Kostümen auf die Bühne gezaubert.

Als Erzähler und Sänger brachte er die Fans des Stückes und von Komponist Wolfgang Ambros zum Mitsingen, denn sie antworten schon bei der Ouvertüre mit einem kräftigen „ Hollaröhdu­lljöh“auf seine Frage „ Wie schallt’s von der Höh“.

Aber auch der Bauer und sein Bua erhielten bei ihren Liedvorträ­gen viel Beifall. Natürlich fehlte auch die Knechtszen­e nicht und der Schubkarre­n war mit geruchsint­ensivem Originalmi­st beladen.

Kräftig mitgeschun­kelt hat das Publikum beim flotten Lied über die Gailtaleri­n, Totenstill­e dagegen bei dem Lied „ Aber mei Bua, der fallt, der fallt“, als der Bua dem Berg zum Opfer fällt. Musikalisc­h begleitete die geniale Rockformat­ion „ All in Five“aus dem Remstal die Darsteller.

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FOTO: FATH Mit viel Spielwitz hat die bewährte „Watzmannsc­haft“um Helmut Klotzbüche­r vom Kulturvere­in Schloss Laubach am Wochenende gleich zweimal für ein ausverkauf­tes Leinrodene­r Festhaus gesorgt.

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