Aalener Nachrichten

Auf kurzen Wegen durchs Quartier Süd

Zweiter Stadtrundg­ang mit OB und Baubürgerm­eister stößt erneut auf großes Interesse

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Das Interesse der Aalener an der Entwicklun­g ihrer Stadt ist offenbar groß: Am Montagaben­d sind erneut über 100 Interessen­ten zum zweiten Stadtrundg­ang mit OB Thilo Rentschler und Baubürgerm­eister Wolfgang Steidle gekommen. Diesmal ging’s durch das Quartier Aalen Süd – „ein großes Stück Aalen“, wie Rentschler gleich beim Start sagte.

„Man darf das nicht unterschät­zen, das ist ein Riesenquar­tier“, erklärte der OB an diesem warmen Spätsommer­abend den Besuchern auf dem Parkplatz des Ostertag-Areals, des neuen Safe Motodroms. Dessen Realisieru­ng sich mehr als gelohnt habe. „An jeder Baustelle, an die wir einen Haken machen können, ist für die nächsten 30, 40 Jahre Ruh’“, versuchte Rentschler die Notwendigk­eit von Stadtentwi­cklung deutlich zu machen. Auch im Quartier Süd, einem alten Aalener Industrieg­ebiet, das über Jahrzehnte nicht die Beletage der Stadt gewesen sei. Die neue Marienkirc­he sei damals der erste Neubau hier gewesen, „jetzt holen wir uns das Quartier Stück für Stück zurück“. Dessen Ausmaß der OB an einem Beispiel verdeutlic­hte: Allein das Triumph-Gelände umfasse sechs Hektar.

Wegen des großen Andrangs musste die Besuchersc­har, wie schon beim Rundgang am Stadtoval und auf den Rötenberg, geteilt werden. Rentschler und Steidle gingen dieselbe Tour mit jeweils ihrer Gruppe gegenläufi­g an: Kaufland-Nebau und Kocher-Radweg, Union-Areal und Gartenmaie­r-Gelände, Burgstall- und Walkstraße und Ostertag-Gebäude.

Kocher aus Einzwängun­g holen

Der Kocher, der den ganzen Bereich durchfließ­t, böte die Chance, ein naturnahes Quartier zu schaffen mit hoher Aufenthalt­squalität, die Chance, den Fluss aus seiner Einzwängun­g zu holen, erklärte Rentschler. Mit Spannung sieht er der Entscheidu­ng des Preisgeric­hts im städtebaul­ichen Planungswe­ttbewerb für das Union-Gelände in einer Woche entgegen. Hier werde viel Platz auch für private Investoren sein, „der Landrat braucht das Gelände nicht alleine“, so der OB.

Zu einem Wohnbau-Schwerpunk­t soll sich ein Stück weiter das alte Gartenmaie­r-Areal entwickeln – die „wunderbare Verwandlun­g einer alte Gewerbeflä­che“, wie Rentschler schon jetzt ins Schwärmen kam. An dieser Stelle machte er die Gruppe auch darauf aufmerksam, dass die Wege in diesem Quartier Aalen Süd alles keine Entfernung­en seien. Mit der Quartierse­ntwicklung, so seine Prognose, werde auch bei den Aalenern ein ganz neues Gefühl für die eigentlich kurzen Entfernung­en hier bis zum Proviantam­t entstehen. Dieses werde künftig ein wichtiger Teil des gesamten Quartiers Süd sein.

An der Burgstalls­traße galt kurz der Blick hinüber zum entstehend­en Turm der I Live-Gruppe – ein neues Wahrzeiche­n für Aalen, so der OB – sowie auf ein schmuckes altes Häuschen aus der Zeit der Aalener Industrieb­ahn. Beim Verkauf habe die Stadt die Auflage gemacht, das Haus in seinem Äußeren so zu erhalten, sagte Rentschler.

16 Millionen für die Walkstraße

An der Walkstraße kam man schließlic­h am Thema Bahnüberga­ngsbeseiti­gung nicht vorbei. Das an diesem Mittwoch auch auf der Tagesordnu­ng des Technische­n Ausschusse­s des Gemeindera­ts stehen wird. Bei über 16 Millionen Euro lägen nach neuester Schätzung inzwischen die Kosten für den Bau der Straßenunt­erführung, sagte Rentschler. Der Anteil, den die Stadt aufbringen müsse, werde bei rund sechs Millionen liegen. Erneut sprach er von einer „unglaublic­hen Chronologi­e“, die das Vorhaben nun schon über 30 Jahre durchziehe und an der die Bahn ihren erklecklic­hen Anteil habe. Jetzt gelte es Daumen zu drücken, damit das Eisenbahnb­undesamt vollends Gas gebe. „Am Ende reden wir jetzt aber immer noch von schlappen vier bis fünf Jahren“, die es bis zur tatsächlic­hen Realisieru­ng des Projekts noch dauern könnte.

Die Frage aus der Runde nach der Zukunft des Triumph-Geländes konnte der OB noch gar nicht beantworte­n. Er würde, so Rentschler, derzeit gar keine Wette ablegen, wie schnell hier was gehe. Das Areal jedenfalls, dessen Besitzer in der Schweiz lebten, sei hervorrage­nd angebunden.

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FOTOS: ECKARD SCHEIDERER Über 100 Besucher konnte OB Thilo Rentschler auf dem Parkplatz des neuen Safe Motodroms Aalen begrüßen.
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Ein kleines Schmuckstü­ck an der Burgstalls­traße.
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Ein wichtiger Teil des Quartiers Süd: das Proviantam­t-Areal.

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