Dozenten geben Werkstattkonzert
Peter Gries, Shi-Yu Yu-Holz und Triantafyllos Liotis am 3. Oktober auf Schloss Kapfenburg
LAUCHHEIM-KAPFENBURG (an) Das Kammermusik-Seminar des Landesverbands der Liebhaberorchester Baden-Württemberg findet seit Jahren auf Schloss Kapfenburg statt, nun veranstalten die Dozenten auch erstmals ein Werkstattkonzert. Die Dozenten, das sind Peter Gries (Viola), Shi-Yu Yu-Holz (Cello) und Triantafyllos Liotis (Piano). Sie haben sich drei Werke bekannter Komponisten vorgenommen, die diese zu einem sehr frühen Zeitpunkt ihres Lebens schrieben.
Brahms war beispielsweise 29, als er die erste seiner beiden Cellosonaten in e-Moll, Opus 38, während eines Sommeraufenthalts in Bad Münster am Stein schrieb. Als Vorbild gilt unter anderem die berühmte Sonate für Klavier und Violine, Köchelverzeichnis 304, in derselben Tonart von Wolfgang Amadeus Mozart.
Michael Glinka, der dank seiner Oper „Ein Leben für den Zaren“als Vater der russischen Musik gilt, schrieb seine Bratschensonate zwischen 1824 bis 1828, also mit Anfang 20, vor seinem längeren Studienaufenthalt in Italien. Beiden Instrumenten klangschön auf den Leib geschrieben, blieb das Werk indes unvollendet. Dies wohl auch, weil die klassische Form der Sonate, die von Beethoven zur Vollendung geführt wurde, durch dessen große Werke an ihre Grenze geführt wurde.
Noch in Bonn, nämlich 1795, entstand das Sextett für zwei Hörner und Streicher des damals 25-jährigen Ludwig van Beethovens. Komponiert hat er es wahrscheinlich für Kollegen der Hofkapelle. Das Werk steht noch ganz unter dem Einfluss Wolfgang Amadeus Mozarts, bei dem Beethoven gerne studiert hätte. Veröffentlicht wurde es erst sehr viel später durch Nikolaus Simrock in Wien, was die hohe Opuszahl erklärt. Der Freund und Verleger war es auch, der mit Zustimmung des Komponisten eine Bearbeitung für Klaviertrio anfertigte. Das findet am Mittwoch, 3. Oktober, um 19 Uhr statt. Der Eintritt zum Konzert im Trude-Eipperle-Rieger-Konzertsaal auf Schloss Kapfenburg ist frei.