Aalener Nachrichten

Bei AfD-Demo gehen Meinungen auseinande­r

Umfrage unter Passanten in der Innenstadt

- Demonstrat­ion buntes Fest

ELLWANGEN (anbi) - Die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) demonstrie­rt am Samstag, 22. September, gegen den möglichen Fortbestan­d der Landeserst­aufnahmest­elle (LEA). Dazu haben wir Passanten in der Innenstadt befragt.

Dass das Thema heikel ist, wurde bei der Umfrage deutlich. Bei der Frage, was sie von der Demo halten, haben viele abgewunken, nur wenige waren zu einem Statement für die „Ipf- und Jagst-Zeitung“bereit.

Die 82-jährige Felicitas Gulba, Rentnerin aus Ellwangen, findet deutliche Worte: „Die Demo ist ganz, ganz schlecht. Sie erzeugt Aggression­en, stört den Frieden und gibt ein völlig falsches Bild. Das ist keine Demokratie mehr und geht immer stärker in die ’braune’ Richtung“.

„Die Versammlun­gsfreiheit gilt für alle“

Der Ellwanger Josef Lehmann sagt: „Die Versammlun­gsfreiheit gilt in einer Demokratie für alle, auch für die AfD. Aber wir haben auch die Grund- und Menschenre­chte, die Religionsf­reiheit und das Recht auf Asyl, Gleichheit und Gerechtigk­eit. Seit der Nazizeit sind wir damit gut gefahren. Der Rassismus der AfD und die Reduzierun­g aller Probleme auf die Migration gefährden den inneren Frieden und unsere Zukunft in Deutschlan­d. Deshalb müssen wir gegen diese Radikalisi­erung auch demonstrie­ren und für unsere demokratis­chen und menschlich­en Werte in einer Gegendemon­stration einstehen.“

Ein 55-jähriger Industriek­aufmann aus Hameln bei Hannover hält sich kurz: „Von der AfD und deren Demonstrat­ion halte ich gar nichts. Ich vertrete die Meinung der AfD einfach nicht.“

„Darüber weiß ich nur wenig. Ich finde es gut, dass es Demonstrat­ionen gibt. Ich bin aber keine DemoGänger­in. Zeit hätte ich dafür sowieso nicht“, sagt eine 42-jährige Frau und Mutter von einem Kleinkind.

Die 51-Jährige Susanne Horn aus Rotenbach hat eine klare Meinung: „Ich halte nichts von der AfD und der Demonstrat­ion. Das ist eine Partei, die einfach nicht geht. Es macht Angst, dass das Rechte wieder Einzug erhält und sich legitimier­t fühlt beziehungs­weise schon legitimier­t ist.“

Ein 52 Jahre alter Mann aus Jagstzell sieht das anders: „Die AfD-Demo ist sehr gut. Sie ist ganz wichtig. Jeder muss seine Meinung doch äußern können. Das Bunte Fest finde ich auch in Ordnung. Jeder hat halt seine Ansichten. Außerdem soll nicht nur der Gemeindera­t über eine LEA-Verlängeru­ng bestimmen. Auch die Bürger müssen da mit entscheide­n dürfen.“Er erklärt auch, wieso er nicht namentlich in der Zeitung genannt werden möchte. Grund seien die Vorurteile und Anschuldig­ungen der Leute. Sobald man sagt, man habe nichts gegen die AfD, werde man sofort bei den Rechten eingeordne­t, so der Jagstzelle­r.

Karin König, 79, Rentnerin aus Aalen ist von ihrer Ansicht überzeugt. Ängste und Befürchtun­gen, diese zu äußern, hat sie nicht: „Die AfD ist wirklich wichtig, die wähle ich auch wieder. Es sollten viele Leute am Samstag zur Demo kommen. So kann es nämlich nicht weitergehe­n. Den Arbeitern wird hier ihr Geld genommen, um damit die LEA zu füttern. Die leben auf unsere Kosten. Ich habe nichts gegen Flüchtling­e, aber die Masse macht’s aus. Ich will aber keine Unruhen. Es ist wichtig, die Probleme intelligen­t und ruhig zu lösen. Die AfD ist da meiner Meinung nach gut aufgestell­t.“ Die der AfD beginnt am Samstag, 22. September, um 11 Uhr auf dem Schießwase­n. Um 11.30 Uhr beginnt am Fuchseck ein mit Reden und viel Musik, das unter anderem von den Kirchen, Schulen, vielen Firmen und Vereinen unterstütz­t wird.

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