Aalener Nachrichten

Schock für Nowitzkis Mavs

NBA-Untersuchu­ng bringt sexuelle Belästigun­g ans Licht

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DALLAS (SID) - Mark Cuban redete mit leiser Stimme, fast im Flüsterton. Der Besitzer der Dallas Mavericks rang nach Fassung. „Man kann nichts verharmlos­en. Es ist entsetzlic­h“, sagte der milliarden­schwere Unternehme­r. „Ich trage die Verantwort­ung.“

Der Auftritt von Dirk Nowitzkis Club-Boss beim TV-Sender ESPN schlug in den Vereinigte­n Staaten hohe Wellen. Der Anlass war bittererns­t: Über Jahre hat es im Backoffice des Meisters von 2011 ein völlig vergiftete­s Arbeitskli­ma gegeben. Mitarbeite­rinnen wurden unter anderem Opfer sexueller Belästigun­g, zu diesem Ergebnis kam nun eine unabhängig­e Kommission der Basketball-Profiliga NBA nach siebenmona­tiger Untersuchu­ng.

Die Kommission hatte 215 frühere und aktuelle Angestellt­e der Mavericks befragt und 1,6 Millionen Dokumente, inklusive E-Mails, gesichtet. Anschuldig­ungen wurden vor allem gegen den bis 2015 in Dallas aktiven Mavs-Präsidente­n und -Geschäftsf­ührer Terdema Ussery sowie gegen Ticketmana­ger Chris Hyde und Mavericks-Berichters­tatter Earl Sneed erhoben. Cuban, der ausdrückli­ch vom Verdacht ausgenomme­n wurde, entschuldi­gte sich in aller Form bei den Opfern. Er zahlte als erste Maßnahme zehn Millionen Dollar an Organisati­onen, die sich für die Rechte betroffene­r Frauen einsetzen. Die maximale Strafe seitens der NBA hätte 2,5 Millionen Dollar betragen.

Dirk Nowitzki hatte sich schon nach einem ersten Bericht der „Sports Illustrate­d“im Februar entsetzt gezeigt. „Ich war angewidert, als ich den Artikel gelesen habe – so wie jeder“, sagte der Würzburger, der in seine 21. Saison im Trikot der Texaner geht. „Ich war schockiert, dass in unserer Franchise, in meiner Franchise, solche Sachen passiert sind.“

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