Mindestens 131 Tote bei Fährunglück in Tansania
Überladenes Schiff sank nahe der Anlegestelle
DARESSALAM (dpa/AFP) - Eine brechend volle Fähre auf dem Victoriasee in Ostafrika ist gekentert, nur etwas 50 Meter von der Anlegestelle entfernt. Dabei kamen nach Angaben der Behörden mindestens 131 Menschen ums Leben. Das Schiff war am Donnerstag auf dem größten See Afrikas von Bugolora auf der Insel Ukerewe zur Nachbarinsel Ukara unterwegs. Augenzeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, die Passagiere hätten an Deck zu einer Seite gedrängt, als sich das Boot dem Anleger näherte.
Ersten Schätzungen zufolge waren mehr als 300 Menschen an Bord, die exakte Zahl war aber zunächst nicht bekannt. Rund 100 Menschen wurden nach Behördenangaben gerettet. Die Fähre wurde 2014 in Auftrag gegeben und erst vor zwei Monaten renoviert, wie Regierungssprecher Hassan Abbas sagte. Unter anderem seien zwei neue Motoren eingebaut worden. Zuvor hatte sich ein Parlamentsabgeordneter beschwert, dass das baufällige Boot ein Risiko darstelle.
Der Victoriasee liegt in Tansania, Uganda und Kenia. Tödliche Unfälle kommen auf dem See sowie vor der Küste immer wieder vor. Überladung ist dabei immer wieder eine der Ursachen. Im Jahr 1996 etwa waren beim Untergang einer Fähre im tansanischen Teil des Sees schätzungsweise Tausend Menschen ertrunken. 2012 ist eine Fähre auf dem Weg vom Festland Tansanias zur Tropeninsel Sansibar gesunken, dabei sind mindestens 100 Menschen ertrunken. Im Vorjahr waren mehr als 160 Menschen bei einem Fährunglück vor der Küste von Sansibar ums Leben gekommen.