Aalener Nachrichten

Teurer Klärschlam­m: Entsorgung kostet 30 Prozent mehr

Kaum noch Ausbringun­g und Verbrennun­g: Stadtwerke müssen ab 2019 über 1,88 Millionen Euro bezahlen

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AALEN (ard) - Ihren Klärschlam­m zu entsorgen wird auch für die Stadt Aalen beziehungs­weise ihre Stadtwerke immer teurer. Das ist in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s des Gemeindera­ts deutlich geworden. Ein weiteres Thema dieser Sitzung war das Jahreserge­bnis 2017 des Eigenbetri­ebs Abwasser der Stadtwerke.

Die bisherigen Verträge der Stadt zur Klärschlam­mentsorgun­g laufen zum Jahresende 2018 aus. Gemeinsam mit dem Zweckverba­nd Abwasserkl­ärwerk Niederalfi­ngen haben die Stadtwerke deshalb die Klärschlam­mentsorgun­g neu ausgeschri­eben. Laut Erstem Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle ist ein einziges Angebot eingegange­n, nämlich von der Kreisabfal­lgesellsch­aft GOA. Finanziell liege es 30 Prozent über den Kosten des bisherigen Entsorgung­svertrags für die Jahre 2017 und 2018. Der Anteil der Stadtwerke an der gemeinsame­n Angebotssu­mme liegt demnach bei rund 1,88 Millionen Euro für die Entsorgung des Klärschlam­ms aus den Kläranlage­n Aalen, Dewangen und Ebnat (4400 Tonen pro Jahr) und der Kläranlage Unterkoche­n (3200 Tonnen).

Dass die Klärschlam­mentsorgun­g so viel teurer wird, liegt laut Steidle zum einen an der neuen Düngemitte­lverordnun­g, welche die Ausbringun­g von Klärschlam­m auf landwirtsc­haftlichen Flächen erheblich einschränk­e. Zum andern gebe es in Süddeutsch­land inzwischen deutlich weniger Kohlekraft­werke, in denen Klärschlam­m noch mit verbrannt werden könnte. Ob sie wollten oder nicht, es blieb den Ausschussm­itgliedern am Ende nur übrig, für die Klärschlam­mentsorgun­g ab dem kommenden Jahr eine zustimmend­e Beschlusse­mpfehlung an den Gemeindera­t abzugeben.

Erweiterun­g der Kläranlage

Ebenso grünes Licht als Beschlusse­mpfehlung hat der Ausschuss bei der geplanten Erweiterun­g der Nachklärun­g, das heißt für den Bau eines neuen Nachklärbe­ckens in der Aalener Kläranlage im „Hasennest“gegeben. Das Vorhaben, so machte Steidle deutlich, bedeute fast eine Verdoppelu­ng der Kapazität. Laut günstigste­m Angebot liegen die Kosten dafür bei knapp 2,26 Millionen Euro, welche die Stadtwerke für den Eigenbetri­eb Abwasseren­tsorgung hier investiere­n. Ursprüngli­ch, so Steidle, habe das günstigste Angebot um 400 000 Euro über der Kostenbere­chnung gelegen. In Nachverhan­dlungen sei es aber gelungen, nahezu denselben Betrag wieder einzuspare­n.

Gefreut hat die Ausschussm­itglieder schließlic­h auch, dass es im Verlauf des Geschäftsj­ahres 2017 des Eigenbetri­ebs Abwasseren­tsorgung der Stadtwerke gelungen war, aus dem 2003 geschlosse­nen Cross-BorderLeas­ing-Geschäft mit einem US-Investor auszusteig­en und am Ende sogar noch über 2,3 Millionen Euro gutzumache­n. „Wir sind den Mühlstein um den Hals endlich los“, lautete der Kommentar von Stadtrat Thomas Wagenblast (CDU) dazu. Ansonsten stimmte der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung zu, wie eine Kostenüber­deckung bei der Schmutzwas­sergebühr im Jahre 2017 und eine Kostenunte­rdeckung bei der Niederschl­agswasserg­ebühr miteinande­r ausgeglich­en werden sollen.

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Eine unglücklic­he Einfahrtss­ituation mit einer 180-Grad-Kurve und den rechts unmittelba­r folgenden Frauenpark­plätzen (links). Reichlich Reifenabri­eb ist an den Rampenmäue­rchen (rechts).

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