Baulandentwicklung: Räte sind sauer
Ortsvorsteher Manfred Traub pocht auf Einhaltung des Eingemeindungsvertrags
AALEN-EBNAT - Zu einer heftigen Kontroverse zwischen dem Ebnater Ortschaftsrat (OR) und den Vertretern der Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Thilo Rentschler an der Spitze über das Thema Bauplätze ist es in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats am Donnerstag gekommen. Das Thema Ausweisung und Bereitstellung von Bauplätzen in Ebnat zählt zu den Dauerbrennern auf dem vorderen Härtsfeld und stand auch jetzt wieder auf der Agenda.
Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Baubürgermeister Wolfgang Steidle und die Leiterin des Stadtplanungsamtes Ingrid Stoll-Haderer stellten sich dem geballten Unmut der Ortschaftsräte. Ortsvorsteher Manfred Traub hatte dem Planungsamt vorgeworfen, das aktuelle Baugebiet „Krautgarten / Birkenmahd“durch zu geringen Personaleinsatz verzögert zu haben und forderte Auskunft darüber, wie schnell die anderen Baugebiete in der Gesamtstadt realisiert würden.
In der Sitzungsvorlage des Stadtplanungsamtes war darüber allerdings nichts enthalten. Das Land und die Stadt favorisieren seit einigen Jahren die Innenentwicklung, also die Schließung von innerörtlichen Baulücken gegenüber der Ausweisung neuer Baugebiete auf der „grünen Wiese“. Das Planungsamt hat in Ebnat 149 Baulücken mit insgesamt 7,6 Hektar für eine mögliche Wohnbebauung identifiziert.
OB Rentschler goss zusätzlich Öl ins Feuer als er kundtat, dass er vor kurzem zu Fuß durch Ebnat marschiert sei und ihm dabei jede Menge Baulücken aufgefallen seien. Uwe Grieser konterte mit seinen durchweg negativen Erfahrungen, wenn er Grundbesitzer auf eine mögliche Bebauung angesprochen habe. Baubürgermeister Steidle wies darauf hin, dass es kaum mehr möglich sei, Baugebiete im Außenbereich auszuweisen. Die politischen Mehrheiten im Land seien so, dass – Zitat Steidle – „die Belange des Juchtenkäfers wichtiger sind als der Wunsch junger Familien, ein Häuschen im Grünen zu bauen“. Damit wollte sich Ortsvorsteher Manfred Traub nicht zufrieden geben. Es könne nicht sein, so Traub, dass man bauwillige junge Ebnater wegschicken müsse, weil man für sie keine Bauplätze habe.
Und er pochte dabei auch auf die Einhaltung des Eingemeindungsvertrags von 1974. Darin hat sich die Stadt verpflichtet „laufend“Bauland in Ebnat zur Verfügung zu stellen.