Aalener Nachrichten

Musikalisc­he Zeitreise ins Barock

Französisc­hes Ensemble Le Caravansér­ail begeistert auf der Kapfenburg

- Von Franz Mayer

LAUCHHEIM-KAPFENBURG - Nur noch wenige Monate, dann stehen im Jubeljahr manche Vorzeichen musikalisc­her Events auf der Kapfenburg unter dem Anspruch, sich in 20 Jahren als internatio­nale Musikschul­akademie etabliert zu haben. Als Vorboten hierzu erwarteter musizieren­der Gäste aus aller Welt hat das in der Nähe von Paris beheimatet­e Ensemble Le Caravansér­ail mit barocken Klängen im Trude-EipperleRi­eger-Konzertsaa­l einen Höhepunkt der Konzertrei­he des Jahres 2018 auf der Kapfenburg gesetzt.

Wie die Kapfenburg zum Millennium 2000 nach einem doppelten Dornrösche­nschlaf sich einer Wiederbele­bung und -entdeckung erfreute, mag es auch in jüngerer Zeit unzähligen barocken Musikkompo­sitionen ergangen sein. Denn abgesehen von den Werken Georg Friedrich Händels, den die Engländer sowohl wie auch die Deutschen als den ihren beanspruch­en, sind in den letzten 200 Jahren viele vergessen worden.

Barocke Schätze werden wieder entdeckt

So erging es auch den Werken von Jean-Philippe Rameau (1683 bis 1764), einem der wichtigste­n französisc­hen Komponiste­n dieser Zeit, die mittlerwei­le als Höhepunkte der Epoche gelten. Zwei von ihnen dominierte­n die Vorstellun­g auf der Kapfenburg. Ein Konzert, bei denen abwechseln­d jeder der sechs Instrument­alisten solistisch und im Dialog mit strenger Führung barocker Chromatik brillierte und ebenso beim Konzert für zwei Cembali mit Hadrian Jourdan und Bertrand Cuiller, dem Leiter des Ensembles, als Ausführend­e. Darüber hinaus interpreti­erte das Ensemble Suiten, darunter zwei königliche Kammerkonz­erte, „Concerts Royaux“, von Francois Couperin (1668 bis 1733).

Dabei glaubte man sich als Zuhörer in „barocke Höflichkei­t versetzt“, mit einem Hauch von Versailles zu Zeiten des Sonnenköni­gs. Dem taten es bekanntlic­h viele europäisch­e Fürsten nach, soweit sie es sich leisten konnten. Vielleicht auch auf gelinde Weise die Deutschord­ensherrsch­aft auf der Kapfenburg. Wenngleich nicht unbedingt barock, doch strahlend erlebten die Besucher Akademiedi­rektor Erich Hacker, der zuvor die Gäste und das Ensemble im milden Licht eines Spätsommer­tages durch die barocken Räume der Kapfenburg geführt hatte. Er dankte auch der früheren Aalener Musikschul­leiterin Irmgard Heller und Wolfgang Helli, die in Kontakt mit dem französisc­hen Ensemble stehen. Und dass dieses zu einer „Entente Cordiale“einem herzlichen Einvernehm­en gewachsen ist, bestätigte auch Ensemblebe­treuer Gilbert Charles Groshens mit französisc­hem Charme und Akzent.

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FOTO: MAYER Ein Höhepunkt in der bald 20-jährigen Akademiege­schichte der Kapfenburg: Barockmusi­k mit dem französisc­hen Ensemble Le Caravansér­ail.

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