99 Luftballons und sieben Premieren
Mit einem lautstarken Umzug macht das Stadttheater auf seine 27. Spielzeit aufmerksam
AALEN - Es war nicht zu überhören und nicht zu übersehen: Das Aalener Stadttheater hat seine Sommerpause beendet. Mit Mann und Maus haben die Theaterleute mit einem Umzug am Samstagvormittag zur besten Marktzeit quer durch die Altstadt auf ihre 27. Spielzeit aufmerksam gemacht. Die erste Premiere steht am 6. Oktober an. Die Saison steht unter dem Motto „Welche Sprache passt zu mir?“
Angeführt von Intendant Tonio Kleinknecht und von Winfried Tobias, dem Leiter des Kinder- und Jugendtheaters, machte sich die Gruppe bei frühherbstlichem Wetter auf den Marsch durch die belebte Innenstadt.
Und damit auch alle Marktbesucher mitbekamen, dass das Theater unterwegs ist, hallten Rufe wie „Wir sind das Härtsfeld“oder „Wasserschlachten“durch die Gassen, musikalisch begleitet von der Jugendkapelle der städtischen Musikschule unter der Leitung von Daniela Müller. Passend zu den mitgeführten Luftballons stimmte die Kapelle immer wieder Nenas „99 Luftballons“an.
Damit die Marktbesucher auch umfassend informiert wurden, verteilten die Theaterleute das aktuelle Programmheft zur Spielzeit 2018/ 2019 an alle. Unter den zahlreichen Interessenten war übrigens auch AltOB Ulrich Pfeifle, unter dessen Regie das Aalener Stadttheater vor fast drei Jahrzehnten gegründet worden war.
Schließlich traf sich der Tross vor dem Rathaus, wo Oberbürgermeister Thilo Rentschler nach einer kurzen Ansprache verkündete: „Die Spielzeit ist eröffnet!“.
Natürlich nicht, ohne vorher das aktuelle Theaterprogramm ins Zeitgeschehen einsortiert zu haben. „Das Theater lädt ein, sich mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen“, sagte der OB mit Blick auf Chemnitz und die AfD-Demo in Ellwangen. Rentschler lobte den Mut der Theatermacher: „Sie treffen den Nerv der Zeit.“Das Saisonmotto „Welche Sprache passt zu mir?“sei als dezenter Hinweis darauf zu verstehen, wie Kommunikation funktioniert.
Diesen Gedanken nahm Intendant Tonio Kleinknecht auf: „Wichtig ist der Dialog“, sagte er, „nicht nur im Theater.“Er dankte der Stadt und dem OB für die klare Haltung. Und Rentschler unterstrich – auch mit Blick auf die 1. Aalener Kulturwochen: „Wir stehen hinter dem Theater“, das in der Stadt und der Region nicht mehr wegzudenken sei. Kultur sei schließlich ein wahres Lebenselexier. Und genug davon gibt’s ab dem 6. Oktober bei sieben Premieren und sieben Wiederaufnahmen.
Premierentermine: 6. Oktober im Wi.Z: „Venedig im Schnee“von Gilles Dyrek; 7. Oktober im Alten Rathaus: „Die große Erzählung“von Bruno Stori; 25. November im Wi.Z: „Die Schönheit und das Biest“von Thilo Reffert; 15. Dezember im Alten Rathaus: „Heisenberg“von Simon Stephens; 16. Februar im Wi.Z: „All das Schöne“von Duncan Macmillan; 19. Februar, Theater unterwegs: „Der goldene Topf“von E.T.A. Hofmann; im Juni auf Schloss Fachsenfeld: „Verführung ist die wahre Gewalt“.
Repertoire: „Get back“, „Viel gut essen“, „Die Geschichte von Lena“, „Ente Tod und Tulpe“, „Cyber Cyrano“, „Macbeth“und „Kikerikiste“. Infos: Telefon 07361 / 379310, E-Mail info@theateraalen.de oder www. theateraalen.de