Abenteuer aus erster Hand
Die Ortsgruppe Aalen des Schwäbischen Albvereins will eine Familiengruppe gründen
AALEN - Spannende Abenteuer mit der ganzen Familie im Wald oder am Bach statt ständig an Smartphone und Co.: Die Ortsgruppe Aalen des Schwäbischen Albvereins will eine Familiengruppe ins Leben rufen, sich damit verjüngen und Naturerlebnisse speziell für Familien und Kinder anbieten. Denn alle profitieren ganz deutlich von „Erlebnispfaden“und gemeinsamer Bewegung in der Natur, ist die Ortsgruppe überzeugt. Bereits am Sonntag startet das Familienprogramm für den Herbst.
Ute Hommel von der Ortsgruppe zitiert eindeutige Forschungsergebnisse: Bewegung im Freien und an der frischen Luft stärke Geist und Körper, helfe gegen Übergewicht und Stress, stärke das Immunsystem, die Sozialkompetenz, die motorische Entwicklung und den Zusammenhalt in der Familie. Und sie sei eine gute Gelegenheit, auch innerhalb der Familie das Handy mal wegzulegen oder den Computer auszuschalten. Den vielen negativen Folgen von mangelnder Bewegung sollte man entgegensteuern. Zudem: Spannende Erlebnisse in der Natur gebe es so gut wie kostenlos.
Dass die Ortsgruppe Aalen eine dauerhafte, starke Familiengruppe gründen will, hat mehrere Gründe. Unter anderem ist sie überaltert, es gibt nur eine Wandergruppe und die „Alte Garde“und zu wenig Kinder und Jugendliche als Nachwuchs. Sehr zuversichtlich ist man bei diesem Ziel nicht zuletzt angesichts der regen Beteiligung auch von Jüngeren am ersten Ostalb-Wander-Marathon und am ersten Ostalb-Wander-Treff am 15. September.
Kinder alleine langweilen sich
Michaela Spielmann, hauptberuflich beim Schwäbischen Albverein, mit rund 100 000 Mitgliedern der größte Wanderverein im Land, unterstützt Ortsgruppen beim Aufbau von Familiengruppen. Seit längerem ist sie dafür im Ostalbkreis tätig und unterwegs. So wurden in Abtsgmünd, Lorch, Untergröningen und besonders erfolgreich in Essingen solche Familiengruppen neu oder wieder ins Leben gerufen. Momentan in Arbeit sind solche Gruppen in Adelmannsfelden, Mögglingen und eben in Aalen.
Die Erfahrungen dabei: Kinder allein mit ihren Familien können sich schnell langweilen in der Natur. Zusammen mit anderen Kindern sei das alles viel spannender und auch für die Eltern viel interessanter, wenn sie sich draußen auch mal mit anderen Erwachsenen unterhalten können, während die Kinder in Wald und Flur toben. Und das Toben ist hier wörtlich zu nehmen – die kleinen Abenteurer dürfen dabei am Abend quasi vor Schmutz triefen. Und wie Spielmann immer wieder feststellt, macht der Bau eines Staudamms am Bach auch dem Papa ziemlich Spaß. Es gehe um „Abenteuer aus erster Hand“, um „ursprüngliche Erlebnisse.“Weil Wandern für Kinder ein bisschen langweilig klingt, heißt das Programm „Erlebnispfade“– eher kurze Strecken und dann spielen, erleben und entdecken.