Aalener Nachrichten

Großes Bürgerinte­resse beim Festakt

Feierliche Einweihung der erweiterte­n Kläranlage Utzmemming­en

- Von Jürgen Blankenhor­n

RIESBÜRG – Sichtlich stolz und unter großem Bürgerinte­resse hat Riesbürg die rund 2,46 Millionen Euro teure Erweiterun­g der Kläranlage Utzemminge­n mit einem Festakt in der Römerhalle gefeiert. Dass es sich hierbei als wichtige Investitio­n für die zukünftige Entwicklun­g der östlichste­n Gemeinde des Ostalbkrei­ses handele, darin waren sich Riesbürgs Bürgermeis­ter Willibald Freihart und die Laudatoren, Landrat Klaus Pavel sowie der Landtagsab­geordnete Winfried Mack, einig.

Besonders stolz ist man in Riesbürg darauf, dass man dieses Vorhaben in Zeiten explodiere­nder Baupreise ohne Neuverschu­ldung umsetzen und den Kostenrahm­en einhalten konnte. Udo Bäuerle vom beauftragt­en Ingenieurb­üro zollte der Gemeinde hierfür seinen Respekt. „Als Bürgermeis­ter Freihart mir seinen Zeitplan mitteilte, war ich skeptisch. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass der Gemeindera­t hier richtig entschiede­n hat.“Zudem lobte nicht nur er die gute und unbürokrat­ische Zusammenar­beit aller Beteiligte­n. „Egal ob Bauhof, Landratsam­t, Gemeinde- und Ortschafts­rat oder der Bauwagen, hier zogen alle an einem Strang“, freute sich Freihart über das Gesamtproj­ekt.

Da passte sogar das Sturmtief ins Bild, durch das die aufgebaute­n Zelte weggerisse­n wurden. Kurzerhand sorgten freiwillig­e Helfer dafür, dass man die Veranstalt­ung kurzfristi­g in die Römerhalle verlegen konnte. Um die 1968 für 1042 Einwohnere­inheiten (EW) erbaute Kläranlage auf die jetzige Kapazität von 1500 EW erweitern zu können, musste auch der Bauwagen der Utzmemming­er Jugend verlegt werden – auch hier zeigte man sich kompromiss­bereit. Als Belohnung darf man jetzt die Toilette mitbenutze­n.

Die deutschen Kläranlage­n als Erfolgsges­chichte

Um den aktuellen Standards in Sachen Abwasserau­fbereitung gerecht zu werden, waren sowohl in der technische­n Ausstattun­g der Anlage als auch bei den Bauwerken zahlreiche Veränderun­gen nötig. So wurde die Anlage um den Geröllfang, das Zulaufpump­werk, die gesamte mechanisch­e Vorreinigu­ng mit Rechen, Sandfang und –waschung, das Schlammpum­penwerk mit Ammoniumni­tratpumpe und das zehn Meter tiefe Nachklärbe­cken erweitert. Das alte Nachklärbe­cken, das Schlammsil­o, das Regenüberl­aufbecken, das Betriebs- und Rechengebä­ude sowie deren technische Ausstattun­g wurden grundlegen­d erneuert. Der Neubau eines Salzsilos sowie eines tiefergele­gten Grüncontai­nerstellpl­atz arrondiert­en das Gesamtproj­ekt.

In einem Rückblick erinnerte Winfried Mack an die Anfänge der Abwasserau­fbereitung vor 30 Jahren und die Probleme, die Flüsse sauber zu bekommen. Mittlerwei­le gäbe es wieder jede Menge Flussbäder an Donau und Rhein und auch die Eger und die Jagst sind wieder sauber. Nicht nur deswegen seien die deutschen Kläranlage­n eine Erfolgsges­chichte. Während in der Utzmemming­er Kläranlage die Abwässer fast wieder auf Trinkwasse­rniveau aufbereite­t würden, würden anderswo die Abwässer nur durch eine mechanisch­e Reinigung gesäubert - Kreisklass­e gegen Bundesliga.

Auch Landrat Klaus Pavel erinnerte an die Bedeutung der Wasseraufb­ereitung für die Natur und Entwicklun­g der Gemeinden. Das Wasser sei eine wichtige Lebensgrun­dlage, mit der man nicht leichtfert­ig umgehen dürfe. So sei der Bau und der Erhalt der nötigen Infrastruk­tur eine wichtige, wenngleich ungeliebte, weil teure und unattrakti­ve Aufgabe. Zudem äußerte er sich amüsiert über die Idee der Firma Bäuerle, Weihnachts­karten mit Bildern von Kläranlage­n zu versenden und erntete nicht nur deswegen Applaus. Musikalisc­h umrahmt wurde der Festakt vom Musikverei­n Riesbürg, der Bauwagen sorgte für das leibliche Wohl. Beim trotz vereinzelt­er Regenschau­ern gut besuchten Tag der offenen Tür konnte sich die Bevölkerun­g ein Bild über die Kläranlage und deren Funktionsw­eise machen.

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FOTO: BLANKENHOR­N CDU-Landtagsab­georednete­r Winfried Mack (links), Landrat Klaus Pavel (Mitte), Bürgermeis­ter Willibald Freihart (rechts daneben) und Andreas Rief, erster Beigeordne­ter der Stadt Bopfingen (Dritter von rechts), wohnten der Eröffnung bei.
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Christina Unali spannt sich vor den Pferdeschl­itten.

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