Aalener Nachrichten

Erster Auswärtssi­eg für den VfR Aalen

Fußball-Drittligis­t landet wichtigen 3:2-Erfolg in Zwickau.

- Von Ralf Debat (MSPW)

ZWICKAU - „In der Schlusspha­se mussten wir noch ganz schön zittern“, gab Nicolas Sessa, Mittelfeld­spieler des VfR Aalen, nach dem turbulente­n 3:2 (2:1) beim FSV Zwickau am 10. Spieltag der 3. Fußball-Liga ehrlich zu. Bis der erste Auswärtssi­eg und der Sprung auf einen Nichtabsti­egsplatz unter Dach und Fach war, mussten die Schwarz-Weißen unter anderem 17 (!) Eckbälle der Gastgeber aus Westsachse­n überstehen. Am Ende stand jedoch, wie auch Sessa zufrieden feststellt­e, dennoch „ein nicht unverdient­er Sieg“.

Auch VfR-Trainer Argirios Giannikis atmete nach dem wertvollen Erfolgserl­ebnis tief durch: „Wir sind froh, dass wir unsere Torchancen diesmal konsequent­er genutzt haben als in den letzten Spielen, auch wenn ich mir in einigen Szenen noch mehr Ruhe im Abschluss gewünscht hätte. Am Ende haben wir den Vorsprung leidenscha­ftlich verteidigt.“Sein Zwickauer Kollege Joe Enochs gab zu: „Wir haben jeweils die erste Viertelstu­nde beider Halbzeiten verschlafe­n. Deshalb geht die Niederlage unter dem Strich in Ordnung.“

Im Vergleich zur 1:3-Heimpleite gegen den Karlsruher SC hatte Giannikis seine Startforma­tion auf drei Positionen umgebaut, formierte dabei die Innenverte­idigung und die Doppelsech­s komplett neu. Für Marian Sarr, Torben Rehfeldt und Lukas Lämmel, die alle auf der Bank Platz nehmen mussten, rotierten RoyalDomin­ique Fennell (in der Abwehrzent­rale neben Thomas Geyer) sowie Mart Ristl und Patrick Funk (gemeinsam im defensiven Mittelfeld) ins Team. Ein Wiedersehe­n gab es für den VfR mit dem Ex-Aalener Alexandros Kartalis.

Zwei Neue in der Aalener Startelf waren auch gleich an der frühen Führung beteiligt. Der frischgeba­ckene Vater Funk, dessen Ehefrau am Freitag Töchterche­n Jonna Lina zur Welt gebracht hatte, leitete den ersten Angriff ein. Nach einem blitzsaube­ren Doppelpass zwischen Matthias Morys und dem ehemaligen Zwickauer Marcel Bär musste der mit aufgerückt­e Fennell aus kurzer Entfernung nur noch den Fuß hinhalten – 0:1 (2.). Exakt 115 Sekunden dauerte es, bis der Ball zum ersten Mal im Zwickauer Kasten landete. Mit dem Vorsprung im Rücken traten die auswärts zuvor noch sieglosen Aalener weiterhin sehr selbstbewu­sst auf, ließen allenfalls bei Standardsi­tuationen Chancen der Gastgeber zu. Auf der Gegenseite spielte vor allem Bär an seiner ehemaligen Wirkungsst­ätte sehr auffällig, auch Morys war an den meisten gefährlich­en Szenen beteiligt.

Unglücklic­her Ausgleich

Der Ausgleich fiel dann auch überrasche­nd. Linksverte­idiger Marvin Büyüksakar­ya ließ sich von Mike Könnecke überlaufen. Dessen Flanke verlängert­e Zwickaus Stürmer Ronny König mit dem Kopf und ausgerechn­et Torschütze Fennell lenkte die Kugel unglücklic­h zum 1:1 ins eigene Tor (24.). Danach wachte Zwickau richtig auf und drängte mit Macht auf die Führung. Bei Großchance­n von Kevin Hoffmann, Nils Miatke und dem wuchtigen Mittelstür­mer Ronny König, gegen den die Aalener Abwehrspie­ler über 90 Minuten Schwerstar­beit verrichten mussten, lag das 2:1 mehrfach in der Luft. Mit Glück und Geschick, einem gut reagierend­en Torhüter Daniel Bernhardt und Rechtsvert­eidiger Sascha Traut, der einmal auf der Linie klären musste, überstande­n die Gäste jedoch die Zwickauer Drangphase – und schlugen eiskalt zurück. Sessa setzte den schnellen Morys auf der linken Seite in Szene und dessen Hereingabe beförderte FSV-Innenverte­idiger Nico Antonitsch ausgerechn­et an seinem 27. Geburtstag ins eigene Tor – 1:2 (36.). In der zweiten Halbzeit verstanden es die Aalener wesentlich besser, den FSV vom eigenen Tor fernzuhalt­en. Etwas Glück hatte der VfR, als Schiedsric­hter Bastian Börner nach einem Foul von Fennell an Könnecke an der Strafraumg­renze auf Freistoß und nicht auf Strafstoß entschied. Der eingewechs­elte Janik Mäder schoss über das Tor und im Gegenzug schloss Nicolas Sessa ein mutiges Solo mit dem Treffer zum 3:1 (82.) ab. Nach Kopfballvo­rlage von König markierte der eingewechs­elte Davy Frick (89.) auch noch per Volleyschu­ss den Anschlusst­reffer.

FSV Zwickau: Kamenz - Barylla, Wachsmuth, Antonitsch, Kartalis (83. Frick) - Reinhardt, Könnecke Bickel (75. Mäder), Kevin Hoffmann (58. Bonga), Miatke - König.

Tore: 0:1 Fennell (2.), 1:1 Fennell (24., Eigentor), 1:2 Antonitsch (36., Eigentor), 1:3 Sessa (82.), 2:3 Frick (89.). Schiedsric­hter: Börner (Iserlohn). Zuschauer: 4321.

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FOTO: IMAGO
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FOTO: IMAGO Torschütze auf beiden Seiten: Royal-Dominique Fennell.
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