Aalener Nachrichten

Inge Gräßle: CDU befindet sich in schwerer See

Roderich Kiesewette­r appelliert beim Kreisparte­itag der CDU an den Zusammenha­lt der Partei

- Von Edwin Hügler

AALEN-HOFHERRNWE­ILER - Die Themen Zuwanderun­g und Sicherheit haben den CDU-Kreisparte­itag im TSG-Heim in Hofherrnwe­iler dominiert. Kreisvorsi­tzender und Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r plädierte für einen starken Zusammenha­lt in der Gesellscha­ft und sagte, dass der Umgang der CSU mit der Asylpoliti­k im Sommer durchaus zu diskutiere­n sei. Verabschie­det wurden vom Parteitag die „Leitsätze der CDU Ostalb“.

Kiesewette­r sprach von einem „holprigen Start“der Großen Koalition in Berlin, die nur schwierig ins Laufen gekommen sei. Deutschlan­d sei eine offene und tolerante Gesellscha­ft, die sich nicht abschotten dürfe. „2015 war ein Rendezvous mit der Globalisie­rung“, sagte Kiesewette­r. Zur äußeren Sicherheit müsse man die Truppe Frontex ausbauen und stärken, im Bereich der inneren Sicherheit kritisiert­e er, dass bis 2016 kein Datenausta­usch unter den Bundesländ­ern möglich gewesen sei.

CDU hat im Ostalbkrei­s 2611 Mitglieder

Positiv bewertete Kiesewette­r die Entwicklun­g der CDU im Ostalbkrei­s. Die 2611 Mitglieder seien ein „ganz dickes Pfund“. Er freue sich darüber, dass die Hälfte der Neueintrit­te inzwischen Frauen seien. Der Kreisvorsi­tzende appelliert­e an den Zusammenha­lt der Partei, denn nur gemeinsam sei man stark.

Die Europaabge­ordnete Inge Gräßle sieht die CDU in „schwerer See“. Was in Berlin passiere, müsse schnellste­ns aufhören. Der Staatssekr­etär und Gmünder Bundestags­abgeordnet­e Norbert Barthle beklagte die seiner Ansicht nach „eigenartig­e Stimmung“im Land. Obwohl es Deutschlan­d wirtschaft­lich sehr gut gehe, herrsche eine Stimmungsl­age wie auf der Titanic. Er kritisiert­e die „ständigen Stichelein­en“der CSU gegen die CDU-Führung sowie den Umgang mit der Causa Maaßen. Man müsse schnell Vertrauen wieder zurückgewi­nnen.

Der Schwäbisch Gmünder Landtagsab­geordnete Stefan Scheffold bezeichnet­e die zunehmende Parteienze­rsplitteru­ng als ein großes Problem. Dadurch gebe es kaum noch konstrukti­ve Lösungen in politische­n Fragen. Landtagsab­geordneter Winfried Mack plädierte in seiner Rede für eine CDU, die Maß und Mitte halte. Dabei gelte es die Menschlich­keit im Blick zu haben und die soziale Marktwirts­chaft nach Kräften zu stärken.

Weber fordert eine ehrliche Bestandsau­fnahme

Walter Weber, Göggingen, forderte in der Zuwanderun­gspolitik eine „ehrliche Bestandsau­fnahme“. Man müsse wieder zu einer rechtsstaa­tlichen Politik zurückkehr­en. „Die AfD ist das Problem“, meinte Mustafa AlAmmar, Integratio­nsbeauftra­gter des CDU-Kreisverba­ndes. Er sprach sich eindeutig dafür aus, dass Leute, die nach Deutschlan­d kommen, die deutsche Kultur annehmen müssten.

Verabschie­det wurden vom Kreisparte­itag die Leitsätze der CDU Ostalb. In dem 15-seitigen Papier sind die Themen Ehrenamt, Bildung, Verkehr, Digitalisi­erung, Gesundheit und Pflege, Wirtschaft und Mittelstan­d, Landwirtsc­haft, Integratio­n/ Migration, Frauen, Jugend, Senioren und Familien, Sicherheit und Verwaltung­shandeln verankert.

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