Aalener Nachrichten

Total verkalkuli­ert

„Weiße Treppe“ist fast 200 000 Euro teurer als geplant

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ESSINGEN (ehü) – Eine böse Überraschu­ng erlebt haben Bürgermeis­ter Wolfgang Hofer und der Gemeindera­t bei der Ausschreib­ung für das Kunstwerk „weiße Treppe“und für die Stele als Informatio­ns- und Leitsystem am Remsurspru­ng im Rahmen der Remstal-Gartenscha­u: Von acht angeschrie­benen Firmen haben nur zwei ein Angebot abgegeben. Die billigste Bieterin lag mit einem Preis von 266 536 Euro um satte 198 900 Euro über der Kostenbere­chnung des Architekte­n von 67 636 Euro.

„Bei aller Liebe, das können wir nicht mittragen“, sagte Bürgermeis­ter Hofer. Die konjunktur­elle Lage im Baugewerbe, aber auch Fehleinsch­ätzungen des Architekte­n im Hinblick auf die Kosten für Statik und Stellung der Schalungen des Steges hätten zu dieser Situation geführt. Der Architekt sei bei der Eröffnung der Angebote „ziemlich geknickt“gewesen. Helmut Borst (Freie Wähler) sagte, das Kunstobjek­t sei an dieser Stelle in der Bevölkerun­g ohnehin umstritten. Er sprach sich dafür aus lediglich eine Stele aufzustell­en. „Eine solch große Differenz bei einer Ausschreib­ung habe ich in meiner langjährig­en Tätigkeit als Gemeindera­t noch nie erlebt“, sagte Dieter Bolten (CDU/ Freie Wähler).

Wilfried Gentner (SPD) meinte, über Kunst könne man sich immer streiten. Man solle dem Architekte­n eine zweite Chance geben und ein Konzept erarbeiten, das in den vorgegeben­en Rahmen von zirka 70 000 Euro passe. Johannes Blank (CDU/ Freie Wähler) vertrat die Auffassung, jetzt nicht alles über den Haufen zu werfen. Schließlic­h sei man mit 16 an der Remstal-Gartenscha­u beteiligte­n Kommunen in einem Boot. Simone Funk (SPD) plädierte ebenfalls dafür dem Architekte­n eine zweite Chance zu geben.

Bürgermeis­ter Hofer verwies darauf, dass man noch siebeneinh­alb Monate Zeit habe. So schnell solle man das Projekt nicht aufgeben. Schließlic­h einigte sich der Gemeindera­t mit einer Enthaltung (Helmut Borst) darauf, dass der Architekt ein alternativ­es Konzept für eine „weiße Treppe“erstellen solle, das den Kostenrahm­en einhalte.

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