Gute Momente im starken Kollektiv
Beim 3:2 des FCH stechen Protagonisten hervor, doch es ist ein Sieg der Mannschaft
HEIDENHEIM - Es hätten mehrere Protagonisten dieser Heidenheimer Fußballer hervorgehoben werden können, um sie zu loben. Da war Robert Glatzel, dessen Lauf weiter anhält, der Stürmer köpfte stark das wichtige 2:2, sein sechster Saisontreffer, bereitete das 1:0 mustergültig vor. Da war Nikola Dovedan, der die Führung des FCH mindestens genauso mustergültig markierte mit seiner Coolness im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem gegnerischen Torwart und einem gekonnten Lupfer über ihn. Da war Dauerläufer Marnon Busch, der nicht nur ein starkes Spiel absolvierte, sondern Glatzels Kopfball mit einem präzisen Flanke super vorbereitete.
Und da war nicht zuletzt Marc Schnatterer, der Kapitän der Heidenheimer, der einen Freistoß fast schon mit Ansage zum Siegtor, wenige Minuten vor Schluss, versenkte.
Doch Frank Schmidt, Trainer des Fußball-Zweitligisten, nahm keinen seiner erfolgreichen Schützlingen heraus. Er war „stolz“auf all seine Spieler. „Das war Leidenschaft pur, das war zweite Liga und genau so, wie ich meine Mannschaft sehen will“, erklärte der Coach.
121 Kilometer gelaufen
Die Einzelnen hatten gute Momente, doch das Kollektiv präsentierte sich beim 3:2 (1:2)-Sieg am Samstag gegen den VfL Bochum willensstark und leidenschaftlich (121 Laufkilometer und unzählige Sprints), vor allem in der zweiten Halbzeit als es einem 1:2Rückstand hinterher rannte und immer wieder auf die defensiven Bochumer anrannte – fast eine Stunde in Überzahl nach einer Gelb-Roten Karte gegen den VfLer Anthony Losilla. „Wir sind ruhig geblieben“, schilderte der Offensivwirbler Dovedan. Der VfL wollte seine Führung, die er nach Dovedans 1:0 in Durchgang eins holte, über die Zeit bringen. Die Bochumer hatten die in der ersten Halbzeit lückenhafte Defensive überwunden, hatten später, kurz bevor der FCH zur Drehung der Partie ausholte, noch einen Pfostenschuss.
Statt des 1:3 folgte das 3:2 – und dafür lobte Busch seinen Kapitän. „Ich wusste schon vorher, dass Schnatti so einen Ball reinhaut“, befand der Rechtsverteidiger. Und in der Tat: Als sich Schnatterer den Ball kurz hinter der Strafraumgrenze zentral zurechtlegte, dachte man sich im Stadion: den verwandelt er. „Dann kam dieser eine Moment für Marc Schnatterer, in dem es zählt und wir uns einfach auf ihn verlassen können“, merkte sein Trainer dann doch lobend zu einem seiner Schützlinge an. „Solange Marc Schnatterer in diesem Verein spielt, sollte man das möglichst nicht zulassen“, befand VfL-Trainer Robin Dutt zur Freistoßsituation. Super Tor und Sieg. „Einfach nur geil“, freute sich Busch außerordentlich über den zweiten Heim-Erfolg. „Wir genießen den Sieg“, sagte Dovedan. Daran hatte alle ihren Anteil.
Müller – Busch, Mainka, Beermann (77. Skarke), Theuerkauf, Thiel (62. Schmidt), Griesbeck (62. Thomalla), Dorsch, Schnatterer, Dovedan, Glatzel.
1:0 Dovedan (11.), 1:1 Hinterseer (21.), 1:2 Hoogland (31.), 2:2 Glatzel (78.), 3:2 Schnatterer (84.). Bes. Vork.: Gelb-Rot: Losilla (33.). Schiedsrichter: Rohde (Rostock) Zuschauer: 10600.