Aalener Nachrichten

Gute Momente im starken Kollektiv

Beim 3:2 des FCH stechen Protagonis­ten hervor, doch es ist ein Sieg der Mannschaft

- Von Benjamin Post FCH: Tore:

HEIDENHEIM - Es hätten mehrere Protagonis­ten dieser Heidenheim­er Fußballer hervorgeho­ben werden können, um sie zu loben. Da war Robert Glatzel, dessen Lauf weiter anhält, der Stürmer köpfte stark das wichtige 2:2, sein sechster Saisontref­fer, bereitete das 1:0 mustergült­ig vor. Da war Nikola Dovedan, der die Führung des FCH mindestens genauso mustergült­ig markierte mit seiner Coolness im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem gegnerisch­en Torwart und einem gekonnten Lupfer über ihn. Da war Dauerläufe­r Marnon Busch, der nicht nur ein starkes Spiel absolviert­e, sondern Glatzels Kopfball mit einem präzisen Flanke super vorbereite­te.

Und da war nicht zuletzt Marc Schnattere­r, der Kapitän der Heidenheim­er, der einen Freistoß fast schon mit Ansage zum Siegtor, wenige Minuten vor Schluss, versenkte.

Doch Frank Schmidt, Trainer des Fußball-Zweitligis­ten, nahm keinen seiner erfolgreic­hen Schützling­en heraus. Er war „stolz“auf all seine Spieler. „Das war Leidenscha­ft pur, das war zweite Liga und genau so, wie ich meine Mannschaft sehen will“, erklärte der Coach.

121 Kilometer gelaufen

Die Einzelnen hatten gute Momente, doch das Kollektiv präsentier­te sich beim 3:2 (1:2)-Sieg am Samstag gegen den VfL Bochum willenssta­rk und leidenscha­ftlich (121 Laufkilome­ter und unzählige Sprints), vor allem in der zweiten Halbzeit als es einem 1:2Rückstand hinterher rannte und immer wieder auf die defensiven Bochumer anrannte – fast eine Stunde in Überzahl nach einer Gelb-Roten Karte gegen den VfLer Anthony Losilla. „Wir sind ruhig geblieben“, schilderte der Offensivwi­rbler Dovedan. Der VfL wollte seine Führung, die er nach Dovedans 1:0 in Durchgang eins holte, über die Zeit bringen. Die Bochumer hatten die in der ersten Halbzeit lückenhaft­e Defensive überwunden, hatten später, kurz bevor der FCH zur Drehung der Partie ausholte, noch einen Pfostensch­uss.

Statt des 1:3 folgte das 3:2 – und dafür lobte Busch seinen Kapitän. „Ich wusste schon vorher, dass Schnatti so einen Ball reinhaut“, befand der Rechtsvert­eidiger. Und in der Tat: Als sich Schnattere­r den Ball kurz hinter der Strafraumg­renze zentral zurechtleg­te, dachte man sich im Stadion: den verwandelt er. „Dann kam dieser eine Moment für Marc Schnattere­r, in dem es zählt und wir uns einfach auf ihn verlassen können“, merkte sein Trainer dann doch lobend zu einem seiner Schützling­e an. „Solange Marc Schnattere­r in diesem Verein spielt, sollte man das möglichst nicht zulassen“, befand VfL-Trainer Robin Dutt zur Freistoßsi­tuation. Super Tor und Sieg. „Einfach nur geil“, freute sich Busch außerorden­tlich über den zweiten Heim-Erfolg. „Wir genießen den Sieg“, sagte Dovedan. Daran hatte alle ihren Anteil.

Müller – Busch, Mainka, Beermann (77. Skarke), Theuerkauf, Thiel (62. Schmidt), Griesbeck (62. Thomalla), Dorsch, Schnattere­r, Dovedan, Glatzel.

1:0 Dovedan (11.), 1:1 Hinterseer (21.), 1:2 Hoogland (31.), 2:2 Glatzel (78.), 3:2 Schnattere­r (84.). Bes. Vork.: Gelb-Rot: Losilla (33.). Schiedsric­hter: Rohde (Rostock) Zuschauer: 10600.

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