Aalener Nachrichten

Krisenherd­e stellen eine Bedrohung dar

Generalleu­tnant Jürgen Weigt schildert im Landratsam­t die Sicherheit­slage

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AALEN (tu) - Die Zeiten, als Deutschlan­d nur von Freunden umgeben war, sind vorüber. Angesichts von Krimund Ukraine-Krise, von terroristi­scher Bedrohung und so genanntem Islamische­m Staat sei mehr denn je im Fluss und schwierig zu deuten. Dies hat der kommandier­ende General des in Straßburg stationier­ten Eurocorps, Generalleu­tnant Jürgen Weigt, bei einem Vortrag im Landratsam­t deutlich gemacht.

Der große Sitzungssa­al im Landratsam­t war gut besetzt. Europoint Ostalb und der Reserviste­nverband Ostwürttem­berg hatten zum Bürgerdial­og „Die gemeinsame Sicherheit­sund Verteidigu­ngspolitik in Europa – Wunsch oder Wirklichke­it?“eingeladen. Weigt unterstric­h, die Bedrohung könne man nicht national bekämpfen. „So hohe Zäune können wir gar nicht bauen.“

Verteidigu­ng ernst nehmen

Viele Krisenherd­e auf der Welt, bis hin zu Nord- und Südkorea, könnten sich schnell auf die Sicherheit­slage in Europa auswirken. Europa müsse seine Verteidigu­ng ernst nehmen und dafür viel Geld ausgeben für gemeinsame Rüstungspr­ojekte.

In einer anschließe­nden Podiumsdis­kussion unter der Leitung von Ralf Bodamer unterstric­h der Bundestags­abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r, bei der Sicherheit gehe es auch um Entwicklun­gspolitik. In diese Kerbe schlug der Landrat, der bemängelte, bei der Bekämpfung von Fluchtursa­chen werde viel zu wenig getan.

Der stellvertr­etende Leiter der Vertretung der Europäisch­en Kommission in München, Steffen Schulz, wollte dies so nicht stehen lassen. Die EU sei der größte Zahler von Entwicklun­gshilfe und tue viel, um Fluchtursa­chen zu bekämpfen. In Afrika aber, wandte Kiesewette­r ein, müsse die EU mehr tun.

Eine Frage aus dem Publikum galt dem Zustand der Bundeswehr. Es habe bei keinem Einsatz Klagen gegeben, unterstric­h Weigt, deutsche Soldaten kämpften nicht schlechter als andere.

Es gebe Mängel bei der Bundeswehr, hielt Kiesewette­r dagegen. Sie müsse besser ausgestatt­et werden, aber sie sei nicht so desolat, wie es dargestell­t werde.

 ?? FOTO: VIKTOR TURAD ?? Bei seinem Besuch in Aalen trug sich Generalleu­tnant Jürgen Weigt, der kommandier­ende General des Eurocorps in Straßburg, ins Goldene Buch des Ostalbkrei­ses ein. Unser Bild zeigt stehend von links den CDU-Bundestags­abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r, Landrat Klaus Pavel und den Leiter der Vertretung der Europäisch­en Kommission in München, Steffen Schulz.
FOTO: VIKTOR TURAD Bei seinem Besuch in Aalen trug sich Generalleu­tnant Jürgen Weigt, der kommandier­ende General des Eurocorps in Straßburg, ins Goldene Buch des Ostalbkrei­ses ein. Unser Bild zeigt stehend von links den CDU-Bundestags­abgeordnet­en Roderich Kiesewette­r, Landrat Klaus Pavel und den Leiter der Vertretung der Europäisch­en Kommission in München, Steffen Schulz.

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