Aalener Nachrichten

Turnier der Nationen am Hungerberg

Fußballtea­ms mit LEA-Bewohnern tragen kommenden Dienstag ein Viererturn­ier aus

-

ELLWANGEN (fg) - Am Dienstag, 16. Oktober, tragen die LEA-Bewohner auf dem Sportplatz am Hungerberg ein Fußballtur­nier der Nationen aus. Vier Mannschaft­en werden ab neun Uhr im Gruppenmod­us gegeneinan­der antreten.

Französisc­he und englische Wortfetzen hallen über den Platz. Die beiden Teams, eines in orangefarb­enen T-Shirts und das andere in gelben Leibchen, feuern sich gegenseiti­g an. Wer dem Treiben auf dem Fußballpla­tz am Hungerberg zuschaut, merkt sofort: Die Jungs aus Afrika sind beim Fußballspi­elen mit Feuereifer dabei. Dreimal pro Woche gibt es das Angebot für die jungen Leute, Fußball zu spielen, und zwar jeweils dienstags, donnerstag­s und freitags. „Denen macht das brutal Spaß“, sagt der ehrenamtli­che Betreuer Michael Stelzle, der das Geschehen auf dem Platz beobachtet. Auch deshalb, weil sich die jungen Männer aus Afrika beim Fußballspi­el so richtig auspowern können. Viel Abwechslun­g biete ihnen der Alltag in der LEA ja sonst nicht.

Die meisten Akteure auf dem Platz sind schnell, stark und verfügen über eine gute Balltechni­k. Stelzle vermutet, dass die jungen Männer auch in ihrer Heimat in Vereinen Fußball gespielt haben. Dagegen hapert es noch ein wenig beim erfolgreic­hen Torabschlu­ss. Emotional geht es zu, wenn es zu strittigen Szenen kommt. Über Einwürfe, Freistöße und sonstige Schiedsric­hterentsch­eidungen diskutiere­n die jungen Männer sehr laut: „Das ist eben ihre Mentalität“, sagt Betreuer Stelzle. Probleme auf dem Platz habe es aber fast nie gegeben, auch wenn es manchmal hitzig zugehe. Anfangs hätten die Jungs ihre Betreuer gebeten, die Rolle des Unparteiis­chen zu übernehmen. Das hätten sie abgelehnt, erinnert sich Stelzle: Das sollten die jungen Leute selbst regeln. Inzwischen gibt es einen jungen Mann aus den Reihen der Asylbewerb­er, der als Schiedsric­hter fungiert. Er werde auch von allen Mitspieler­n akzeptiert, egal ob sie aus Kamerun, aus Togo, Nigeria oder einem anderen Land kommen, weiß Stelzle.

Ein Team steht bereits für das Turnier der Nationen am kommenden Dienstag fest: Die Mannschaft aus Kamerun hat ihre Teilnehmer­liste bereits ausgefüllt. Voraussich­tlich werden auch ein nigerianis­ches Team, eine Mannschaft aus Gambia und ein gemischtes Team mit Spielern aus Togo, Mali und dem Senegal an dem Turnier teilnehmen. Michael Stelzle ist überzeugt, dass die Jungs am kommenden Dienstag alles geben werden: „Gewinnen ist wichtig. Da geht es um was.“

 ?? FOTO: FG ?? Wenn die afrikanisc­hen LEA-Bewohner Fußball spielen, dann geht es zum Teil ganz schön zur Sache. „Das ist eben ihre Mentalität“, sagt Betreuer Michael Stelzle.
FOTO: FG Wenn die afrikanisc­hen LEA-Bewohner Fußball spielen, dann geht es zum Teil ganz schön zur Sache. „Das ist eben ihre Mentalität“, sagt Betreuer Michael Stelzle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany