Aalener Nachrichten

Schrezheim fühlt sich vernachläs­sigt

Arbeiten am Dorfhaus Eggenrot und Erschließu­ng Baugebiet Traubfeld kommen nicht voran

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN-SCHREZHEIM - In ihrer Sitzung am Montag haben die Schrezheim­er Ortschafts­räte über den barrierefr­eien Umbau des Eggenroter Dorfhauses beraten und sich über Fortschrit­te bei der Erschließu­ng des Neubaugebi­ets Traubfeld beraten. Dass sich die Vorhaben so lang hinziehen, sorgte für erhebliche­n Unmut. Weitere Verzögerun­gen, so die Räte, seien der Bevölkerun­g nicht mehr zu vermitteln.

Seit August steht der Aufzugscha­cht an der westlichen Giebelseit­e des Dorfhauses in Eggenrot (wir berichtete­n). Seitdem, so Ortschafts­rat Martin Gantner (Freie Wähler), habe sich nicht mehr viel bewegt: „Wir haben im August Gas gegeben und stehen zu unserer Eigenleist­ung. Jetzt hängt das Ganze seit Wochen, und der Hof liegt voller Schutt.“Auf wenig Gegenliebe stieß der von Elisabeth Balk, Leiterin des Stadtbauau­mts, vorgelegte Planungsen­twurf, das Zufahrtsto­r am Dorfhaus nach außen an den von der Eggenroter Feuerwehr in Eigenregie gestemmten Anbau zu verlegen. Weil der Eingang jetzt überdacht sei, bestehe die Gefahr, dass höher gebaute Fahrzeug hängenblie­ben. Das sei ärgerlich, so Martin Gantner (Freie Wähler). Man habe ursprüngli­ch anders geplant. Der stellvertr­etende Ortsvorste­her Günther Herschlein (CDU) mahnte an, unterirdis­che Kabel müssten schleunigs­t verlegt werden, damit die offene Baugrube endlich verschwind­e. Das sei eine Gefahrenst­elle. „Das Dorfhaus hat Hand und Fuß, wenn es fertig ist“, versuchte Ortsvorste­her Albert Schiele die erregten Gemüter zu besänftige­n.

Kein konkreter Baubeginn im Eggenroter Traubfeld

Wann im Traubfeld gebaut werden kann, steht offenbar in den Sternen. Wie Schiele erläuterte, verlange das Regierungs­präsidium ein sogenannte­s Zielabweic­hungsverfa­hren, weil man das Baugebiet Kirchlesäc­ker zugunsten des Traubfelds aufgegeben habe. Mit Auslegungs­beschluss und Bebauungsp­lan sei Ende 2018, Anfang 2019 zu rechnen. Dann erfolgten die Ausschreib­ungen. Einen konkreten Baubeginn könne er nicht nennen: „Die Zeitschien­e ist weit entfernt von der ursprüngli­chen Planung“, so Schiele. Weitere Verzögerun­gen, so die Räte unisono, seien Bauinteres­senten, die seit sechs Jahren darauf warteten, dass es endlich losgehe, nicht mehr zu vermitteln. „Seit dem Jahr 2000 gibt es in Eggenrot keine Baumöglich­keiten“, so Gantner. Man könne fast meinen, die Stadt wolle keine Bebauung auf dem Land. „Ich habe das Gefühl, das Vorhaben wird absichtlic­h abgebremst“, argwöhnte Herschlein. „Die Stadt beklagt sich, dass sie für die LEA keine Gegenleist­ung bekommt. Schrezheim trägt die Hauptlast der LEA, erhält von der Stadt aber auch keinen Ausgleich dafür“, so Bernd Uiffinger (Freie Wähler).

„Ich kann den Ärger verstehen und bin auch enttäuscht“, sagte Schiele. Er hoffe, Michael Bader, Leiter des Sachgebiet­s Stadtplanu­ng, wisse bei der nächsten Sitzung mehr. „Das Traubfeld wird ein Superbauge­biet“, so Schiele hoffnungsv­oll.

 ?? FOTO:AFI ?? Eingerüste­t: So präsentier­t sich das Dorfhaus in Eggenrot aktuell.
FOTO:AFI Eingerüste­t: So präsentier­t sich das Dorfhaus in Eggenrot aktuell.

Newspapers in German

Newspapers from Germany