Aalener Nachrichten

„Die Mucki-Bude, die nach Schweiß riecht“, ist out

Im 7. Sportforum Ostalb geht es um die „Spor-T-Räume“der Zukunft im ländlichen Raum“

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AALEN (lem) - Die Sportverei­ne im Ostalbkrei­s stehen vor großen Herausford­erungen: Mehr Ältere, weniger Jugendlich­e, die Ansprüche der Mitglieder ändern sich und viele Sportstätt­en sind in die Jahre gekommen. Wie sich die Vereine erfolgreic­h in einer veränderte­n Sportlands­chaft aufstellen sollten, stand im Fokus des 7. Sportforum­s Ostalb. „Spor-T-Räume“der Zukunft im ländlichen Raum“war das Forum überschrie­ben gewesen und so lautete auch der Fachvortra­g von Robert Hoffner im Landratsam­t. Er ist Geschäftsb­ereichslei­ter Sportstätt­en, Sport- und Bewegungsr­äume beim WLSB.

Sportlich ging’s los mit dem Auftakt der „Ostalbhurg­ler“von der TSG Abtsgmünd, sie sind das Aushängesc­hild des Turngau Ostwürttem­berg. Vom Aushängesc­hild leitete Landrat Klaus Pavel zu einem Alleinstel­lungsmerkm­al über. Denn das sind für ihn die 357 Sportverei­ne, von denen 250 eigene Sportstätt­en besitzen und von denen etliche eine beachtlich­e Sport-Infrastruk­tur aufweisen können. Deshalb, zitierte Pavel den Sportkreis­vorsitzend­en Manfred Pawlita, kann man so manchen Sportverei­n getrost „Bauverein“ nennen. Über die Herausford­erungen der Zukunft war Pawlita in seinem Schlusswor­t näher eingegange­n. Und gebaut wird weiter: Kalthallen, Gymnastikr­äume und zunehmend Geschäftss­tellen. Um Kräfte zu bündeln fusioniere­n manche Vereine. Denn Pavel fragte, ob jedes Dorf eine eigene Sportstätt­e brauche und ob Fusionen nicht eine Option wären. Auch angesichts vieler Sportstätt­en, die für viel Geld erhalten werden müssten. Auch Sportverei­nszentren sind für Pavel ein sinnvoller Weg, als Beispiele nannte er den TSV Hüttlingen und den Sportverei­n Stödtlen. Klar ist für den Landrat: „Die Städte und Gemeinden müssen mithelfen.“

Der Bedarf an wohnungsna­hen Sportstätt­en, ist Hoffner überzeugt, wird steigen. Und es gebe einen eindeutige­n Trend: Die Älteren wollen sich nicht mehr an die „klassische­n“Zeiten in den Hallen zwischen 17 und 22 Uhr halten. Sie wollen auch Morgens ab 8 oder 9 Uhr Sport treiben, oder gleich „an 365 Tagen und am besten rund um die Uhr.“

Auch die Ansprüche ans Hallenambi­ente sind gestiegen. Hoffner sagte das so: „Nicht mehr die MuckiBude, die nach Schweiß riecht“, sondern eine multifunkt­ionale Turnoder Sporthalle mit ansprechen­dem Ambiente und Design, mit Fußbodenhe­izung und durchdacht­em Beleuchtun­gsund Lüftungsko­nzept. Auch ökologisch­e Aspekte würden immer wichtiger. Hoffner sprach das Thema Kunstrasen­plätze an und den Verdacht auf krebserreg­ende Plastikpar­tikel.

Im 7. Sportforum wurden außerdem langjährig­e Mitarbeite­r des Sportkreis­es geehrt: Martina Göhringer, Hubert Bihr, Dietmar King, Uwe Koblizek. Verabschie­det wurde Conny Sanwald-Frösch von Pavel und Pawlita. Sie war bis April unter anderem die stellvertr­etende Vorsitzend­e Frauen im Sportkreis Ostalb.

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