Aalener Nachrichten

SHW CT-Werke verkauft

Investor kauft Standorte in Wasseralfi­ngen und Königsbron­n.

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AALEN-WASSERALFI­NGEN (mia, an) Nun sind auch die verblieben­en Teile der SHW CT-Gruppe verkauft worden. Die Werke in Wasseralfi­ngen und Königsbron­n werden an die Rheinische Mittelstan­dsbeteilig­ungs GmbH (RMB) verkauft. Der Investor hatte bereits zum 1. Juni 2018 die SHW CT Schwesterg­esellschaf­t in Königsbron­n übernommen. Der Kaufvertra­g wurde bereits unterzeich­net, den Preis wollen die Beteiligte­n nicht nennen.

Nach dem Verkauf der SHW CT in Königsbron­n haben Geschäftsf­ührer Marcus Katholing und die Restruktur­ierungsges­ellschaft Pluta auch die SHW CT in Wasseralfi­ngen und die Machining Technologi­es in Königsbron­n veräußert, die seit Juli 2017 in Eigenverwa­ltung geführt wird.

Der Investor will alle 176 Mitarbeite­r übernehmen und damit auch den Geschäftsb­etrieb in Wasseralfi­ngen fortführen. Dort ist das Unternehme­n auf den Guss von Motorengeh­äuse für Kraftwerke, Kreuzfahrt­schiffe und Frachtschi­ffe sowie Gussteile für Werkzeug- und Kunststoff­spritzmasc­hinen spezialisi­ert. Die Machining Technologi­es in Königsbron­n ist die High-Tech-Bearbeitun­gswerkstat­t für diesen Bereich. Die Gesellscha­ften heißen künftig SHW Großguss Aalen GmbH und Industries­ervice Süd GmbH.

IG Metall ist bereit zu verhandeln

Die Übernahme unterliegt noch Bedingunge­n, unter anderem dem Abschluss eines neuen Haustarifv­ertrages mit der Gewerkscha­ft IG Metall. Dort liegt aktuell noch nichts vor, sagt IG-Metall Geschäftsf­ührer Roland Hamm. Er vermute, dass ein Sanierungs­tarifvertr­ag beantragt werde. Sprich: „Wahrschein­lich wollen sie zur Stabilisie­rung der Startsitua­tion eine negativ abweichend­e Regelung des Flächentar­ifvertrage­s.“Der gängige Ablauf sei dann, die Mitglieder bei SHW CT nach einem Verhandlun­gsmandat zu fragen. Stimmen die zu, dann sei die IG Metall auch verhandlun­gsbereit. „Das wird in den kommenden Tagen bei uns einlaufen.“

Kunde muss noch zustimmen

Aus Sicht des Unternehme­ns müsse noch ein wichtiger Hauptkunde sein Commitment zum neuen Investor zusichern und ein bestimmtes Auftragsni­veau für die nächsten drei Jahre bestätigen. Das Inkrafttre­ten des Vertrags wird zum 1. Januar 2019 erwartet. Die RMB GmbH ist ein strategisc­her Investor mit Erfahrung in der Gießerei-Industrie. Rainer Langnickel, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der RMB, sagt: „Seit ein paar Monaten sind wir in Königsbron­n aktiv und mit der Entwicklun­g äußerst zufrieden. Nach vielen Gesprächen mit Marcus Katholing und seinem Team haben wir nun beschlosse­n, auch die beiden anderen SHW CT Unternehme­n zu erwerben. Diese passen sehr gut in unser Portfolio.“

Langnickel sagt: „Selbstvers­tändlich hätten wir auch die gesamte SHW CT auf einmal übernehmen können. Doch wir wollten zunächst nur eine Transaktio­n machen, da bei einer Übernahme dieser Größenordn­ung auch viel Integratio­nsarbeit notwendig ist. Nach den positiven Erfahrunge­n der vergangene­n Wochen ist dieser Kauf der nächste logische Schritt.“

Seit Juli 2017 insolvent

Im Juli 2017 hatten alle drei SHW Casting Technologi­es Gesellscha­ften und die Holding die Insolvenz beantragt. Unterstütz­t wird die Gruppe seither von der Restruktur­ierungsges­ellschaft Pluta. Geschäftsf­ührer Marcus Katholing führte den Geschäftsb­etrieb fort und initiierte den Verkaufspr­ozess, der nun abgeschlos­sen wurde.

Katholing sagt: „Ich freue mich vor allem für die Mitarbeite­r über den erfolgreic­hen Verkauf. Alle Beschäftig­ten haben vollen Einsatz gezeigt.“Hervorzuhe­ben sei die gute Zusammenar­beit mit Sachwalter Martin Hörmann, der die Eigenverwa­ltung begleitet und überwacht.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Die Werke in Wasseralfi­ngen und Königsbron­n werden an die Rheinische Mittelstan­dsbeteilig­ungs GmbH (RMB) verkauft.
FOTO: THOMAS SIEDLER Die Werke in Wasseralfi­ngen und Königsbron­n werden an die Rheinische Mittelstan­dsbeteilig­ungs GmbH (RMB) verkauft.

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