Hahn verteidigt Millioneninvestition
Adelmannsfelden stellt Schlussrechnung für interkommunale Abwasserbeseitigung vor
ADELMANNSFELDEN - In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Adelmannsfelden ist die Schlussrechnung für den Bau der gemeinsamen Sammelkläranlage mit der Nachbargemeinde Abtsgmünd präsentiert worden. Rund 3,29 Millionen Euro hat die Gemeinde Adelmannsfelden die sogenannte interkommunale Abwasserbeseitigung unter dem Strich gekostet, wobei das Land der Gemeinde mit rund 2,4 Millionen Euro Zuschuss tatkräftig unter die Arme griff. Alternativ hätte die Gemeinde in den Bau einer eigenen, komplett neuen Kläranlage investieren müssen.
Adelmannsfelden hat jetzt auch offiziell den Schlussstrich unter die längste und teuerste Investition in der Gemeindegeschichte gesetzt. Der Bau einer gemeinsamen interkommunalen Abwasserbeseitigung, zusammen mit der Nachbargemeinde Abtsgmünd, hatte die kleine Ostalb-Gemeinde sechs Jahre lang vor große planerische und finanzielle Herausforderungen gestellt. Der Start in das Großprojekt war seinerzeit mehr als holprig und hatte Adelmannsfelden gleich Mehrkosten von knappen 400 000 Euro beschert. Grund war eine Fehlkalkulation des damals beauftragten Ingenieurbüros aus Stuttgart.
Unter Berücksichtigung des Kostenanteils von Adelmannsfelden am Gesamtprojekt und den zu erwartenden Zuschüssen und Fördermitteln vonseiten des Landes ging man 2011 noch von zu investierenden Eigenmitteln in Höhe von knapp 419 000 Euro aus. Tatsächlich waren es am Ende aber 812 000 Euro. Der Vertrag mit dem Stuttgarter Ingenieurbüro wurde damals aufgelöst, die weiteren Planungen an das Ingenieurbüro Grimm in Ellwangen vergeben. Die Ausschreibung der einzelnen Leistungen erfolgte über mehrere Jahre hinweg. Der Bau der Sammelkläranlage Abtsgmünd konnte im September 2016 abgeschlossen werden. Die Inbetriebnahme der Pumpwerke und der Druckleitung von Adelmannsfelden nach Abtsgmünd erfolgte dann im April 2018.
„Wurden nie hängen gelassen“: Hahn dankt dem Land
„Inzwischen hat das Ingenieurbüro Grimm die sehr umfangreichen Schlussrechnungen erstellt. Außerdem sind die Zuschüsse gegenüber dem Land abgerechnet“, erklärte Bürgermeister Edwin Hahn in der Sitzung am vergangenen Dienstag. Der Rathauschef hält die Entscheidung zum Bau einer interkommunalen Kläranlage auch im Nachhinein für richtig – trotz der massiven Steigerung beim Eigenkostenanteil. „Ich bin überzeugt, dass die Eigenmittel der Gemeinde bei der alternativ diskutierten Sanierung der eigenen Sammelkläranlage im Rottal bei weitem die jetzt festgestellten 812 000 Euro überstiegen hätten“, sagte Hahn. Der Verwaltungschef schätzte die Kosten bei einer Eigensanierung auf über zwei Millionen Euro.
Die interkommunale Abwasserbeseitigung Abtsgmünd/Adelmannsfelden hat insgesamt 11,823 Millionen Euro gekostet. Der Anteil der Gemeinde Adelmannsfelden lag bei 3,29 Millionen Euro. An Zuschüssen hat Adelmannsfelden vom Land 2,478 Millionen Euro bekommen, was einer Förderquote von 75,3 Prozent entspricht. „Auch nach allen anfänglichen Schwierigkeiten hat uns das Land hier nie hängen lassen. Hierfür ein ganz großer Dank“, sagte Hahn.