Aalener Nachrichten

Hitze erschwert Kampf gegen haarige Gefahr

Bauausschu­ss berät Eichenproz­essionsspi­nner-Bilanz und Ergebnisse der Baumkontro­lle

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ELLWANGEN (fg) - Im laufenden Jahr hat der Eichenproz­essionsspi­nner im Ellwanger Stadtgebie­t deutlich mehr Bäume befallen als im Vorjahr. 2018 sind 237 Bäume betroffen gewesen, 2017 sind es 155 gewesen. Baumkontro­lleur Felix Rettenmeie­r hat die Bilanz im Bau- und Umweltauss­chuss des Ellwanger Gemeindera­ts vorgestell­t.

Rettenmeie­r erläuterte, dass die vorbeugend­e chemische Behandlung heuer nicht so erfolgreic­h verlaufen sei wie im Vorjahr. 2017 habe die Erfolgsquo­te bei den vorsorglic­h behandelte­n Bäumen 98 Prozent betragen. 2018 lag sie dagegen nur bei 50 Prozent. Wie der Baumkontro­lleur erläuterte, habe die Prophylaxe aufgrund des anhaltend heißen Wetters nicht so gut funktionie­rt wie noch 2017.

Bei 184 Bäumen bekämpfte die Stadt den Eichenproz­essionsspi­nner durch Absaugen der Nester, das waren 49 mehr als im Vorjahr. Die Kosten für die vorbeugend­e Behandlung bezifferte Rettenmeie­r mit 63 Euro pro Baum. Verglichen mit dem Wert eines landschaft­sprägenden Baumes, der mit mehreren Tausend Euro anzusetzen sei, sei dies ein „relativ geringer Betrag“, sagte Rettenmeie­r. Auch die Kosten für das Absaugen der Nester, die bei 245 Euro pro Baum liegen, hielt der Baumkontro­lleur für vertretbar.

Bürgermeis­ter Volker Grab sagte, es sei wichtig, Bäume zu erhalten, die das Stadtbild prägten. Es solle schließlic­h nicht so weit kommen wie in manchen Orten im Mittleren Neckarraum, wo es fast gar keine Eichen mehr gebe. Grab erwartet, dass die Zahl der betroffene­n Bäume wegen des Klimawande­ls in den kommenden Jahren noch steigen wird.

17 Bäume müssen gefällt werden

Darüber hinaus stellte Rettenmeie­r die Ergebnisse der Baumkontro­lle 2018 vor: 17 Bäume müssen im Stadtgebie­t gefällt werden, weil sie für Verkehrste­ilnehmer gefährlich werden können. Darunter sind zwei markante Eichen mit 30 beziehungs­weise 21 Metern Höhe im Rotenbache­r Wäldle sowie ein 22 Meter hoher Bergahorn in Rotenbach.

Vier der betroffene­n Bäume sind bereits abgestorbe­n, fünf von Pilzen befallen und vier weisen einen Stammschad­en auf. Ein vergleichs­weise junger Trompetenb­aum in der Pfahlheime­r Abt-Rudolf-Straße war von einem Auto angefahren worden. Für acht der zu fällenden Bäume sind Ersatzpfla­nzungen vorgesehen.

Gemeindera­t Günter Herschlein (CDU) verwies auf weitere Bäume, die den Bürgern „großen Ärger bereiten“. Er nannte als Beispiel einen Baum in Eggenrot, der so weit in die Straße hineinhäng­e, dass Lieferwage­n die Äste mit der Oberkante streiften. Manchen dieser Bäume würde er wünschen, dass sie „den Pilz kriegen“. Bürgermeis­ter Grab nahm den Einwand zur Kenntnis. Er entgegnete jedoch, man müsse schon aufpassen, denn sonst habe man am Ende gar keine Bäume mehr. Sein Fraktionsk­ollege Fritz Widmann erkundigte sich, wie die Ersatzpfla­nzungen für die ortsprägen­den Bäume aussehen sollen, die in Rotenbach gefällt werden müssen. Baumkontro­lleur Rettenmeie­r entgegnete, dass die Stadt zunehmend dazu übergehe, größere Bäume einzupflan­zen. Das Anwachsen der Bäume sei zwar schwierige­r als bei einem jungen Gewächs, aber die größeren Bäume seien stabiler.

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ARCHIVFOTO: AFI Die Bekämpfung des Eichenproz­essionsspi­nners war in diesem Jahr wegen des heißen Sommers sehr aufwendig.

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