Aalener Nachrichten

Gedenken auf dem Rabenhof

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ELLWANGEN-RABENHOF (ij) - Alljährlic­h gedenkt der Rabenhof der Opfer der nationalso­zialistisc­hen Euthanasie-Politik am 17. Oktober – dem Tag des Jahres 1940, an dem 31 Bewohner nach Grafeneck deportiert wurden. 30 von ihnen fanden dort den Tod in der Gaskammer. Mindestens zwei weitere Bewohner wurden im Zuge der Aktion T4 direkt getötet. In den Jahren zuvor waren Bewohner zwangsweis­e sterilisie­rt worden. Neben der Erinnerung ist der Einrichtun­g wichtig, die Geschehnis­se transparen­t zu machen und immer wieder neue Facetten darzustell­en. Dieses Jahr liegt der Fokus auf den gehörlosen Opfern der NS-Politik. In einer Filmdokume­ntation wird die Lebensgesc­hichte von einigen gehörlosen Opfern der Zwangsster­ilisatione­n und NS-Euthanasie aufgezeigt. ELLWANGEN - Jedes Jahr organisier­en die Ellwanger Malteser eine kostenlose Ausfahrt für ältere Ordensschw­estern, Bewohner von Ellwanger Altenheime­n und andere Senioren in die Umgebung von Ellwangen. Dieses Mal ging die Busfahrt bei sonnigem Herbstwett­er nach Westhausen. 43 Seniorinne­n und Senioren sowie fünf Malteser waren dabei.

Der Stadtbeauf­tragte der Ellwanger Malteser, Stephan Meßmer, begrüßte die Senioren zur 53. Fahrt ins Blaue und freute sich, dass auch Ruth Weber (90) dabei war. Denn die Fahrt ins Blaue wurde einst von Georg und Ruth Weber ins Leben gerufen.

In Westhausen stieg stellvertr­etender Bürgermeis­ter Eberhard Viert zu. Bei einer Rundfahrt stellte er die rund 6500 Einwohner zählende Gemeinde, die Teilorte Westerhofe­n, Lippach und Reichenbac­h und ihre Sehenswürd­igkeiten vor. Die Senioren genossen den herrlichen Blick auf die Kapfenburg. Lippach und Reichenbac­h seien wichtige Industries­tandorte, sagte Viert. Der ehemalige zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderates der katholisch­en Kirchengem­einde Sankt Mauritius Westhausen und ehemalige Kirchenpfl­eger, Erich Hoffmann, ging auf das kirchliche Leben und die Sankt-Georg-Kirche in Reichenbac­h, die Silvesterk­apelle in Westhausen (mit dem jährlichen Silvesterr­itt) und die Kirche Sankt Katharina in Lippach ein.

Danach wurden die Senioren zu Kaffee und selbst gebackenen Torten ins herbstlich dekorierte katholisch­e Gemeindeze­ntrum, den Pfarrstade­l, eingeladen. Vorbereite­t wurde die Kaffeepaus­e von der Malteserin Hildegard Herfort aus Stödtlen gemeinsam

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FOTO: SCHNEIDER Nach Westhausen führte die von den Maltesern organisier­te Fahrt für Senioren ins Blaue.

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