„Ich erwarte eine Trotzreaktion“
Nach Rücktritt des Trainers steht Kirchheim/Trochtelfingen unter Zugzwang
AALEN - Mit erst zwei Siegen aus acht Saisonspielen ist die Startbilanz des Fußball-Bezirksligisten SGM Kirchheim/Trochtelfingen alles andere als berauschend. Nach der 0:5Pleite in Lauchheim gab es den großen Knall: Trainer Ralf Meyer ist zurückgetreten, der bisherige Co-Trainer Christian Götz übernimmt interimsweise bis zur Winterpause.
Erst im Sommer hatte Ralf Meyer seine neue Traineraufgabe im Ries angetreten, bereits nach acht Ligaspielen ist seine Amtszeit Geschichte. „Er hat am vergangenen Sonntag seinen Rücktritt erklärt“, bestätigt SGM-Abteilungsleiter Hans Weigel. Offenbar hatte es zwischen Coach und Team atmosphärische Störungen gegeben. „Er fühlte sich von großen Teilen der Mannschaft nicht verstanden“, so Weigel. Grundtenor: Die Spieler würden nicht „so ticken“wie ihr neuer Übungsleiter, weshalb dieser zu dem Entschluss gekommen sei, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden. Auch der Abteilungsleiter selbst hatte den Eindruck gewonnen, dass die Mannschaft die Vorgaben von Meyer nicht vollständig umsetzen konnte.
Abstiegskampf droht
Dass die SGM in der Vorwoche das Derby mit Lauchheim mit 0:5 verlor, habe dann den Ausschlag für Meyers frühzeitigen Abtritt gegeben. „Wir haben Geschenke verteilt“, ärgert sich Weigel. Bereits nach 27 Minuten lag Kirchheim/Trochtelfingen mit vier Toren im Hintertreffen.
„Unsere zweite Hälfte war in Ordnung und wir haben noch alles probiert“, befand Weigl, am deutlichen Endresultat war jedoch nicht mehr zu rütteln. Mit erst sechs Pluspunkten rangiert die SGM nun auf dem drittletzten Rang, zugleich der erste Abstiegsplatz. „Wir haben uns wesentlich mehr ausgerechnet“, so Weigel. Es droht knallharter Abstiegskampf. „Diese Situation werden wir annehmen“, gibt sich Weigel kämpferisch. „Doch momentan ist es unser größtes Manko , dass wir zu viele Möglichkeiten brauchen, um ein Tor zu erzielen.“Dass mit Martin Bosch (Auslandsaufenthalt), der treffsicherste Mann der vergangenen Saison fehlt und mehrere Studenten erst Freitagabends kurzfristig dazustoßen, macht die Mission aber keinesfalls einfacher. Doch umso mehr nimmt der Abteilungsleiter nun die Mannschaft in die Pflicht: „Der Trainerwechsel muss für alle ein Weckruf gewesen sein. Ich erwarte eine Trotzreaktion.“Mit dem bisherigen Co-Trainer Christian Götz, bereits seit 2015 im Verein, wird die vakante Position an der Seitenlinie zunächst einmal mit einer internen Lösung besetzt. „Zur Rückrunde werden wir einen neuen Trainer präsentieren“, kündigt Weigel an. Das bevorstehende Heimspiel gegen Neuler (9./12) wird zur Bewährungsprobe für die SGM (14./6).
„Wir wollen uns trotz dieser schwierigen Situation in die Winterpause retten und noch ein paar Punkte mitnehmen“, betont Weigel. Immerhin finden sich in der Tabelle derzeit noch zwei schwächer platzierte Kontrahenten: Die Sportfreunde Lorch (15./5) jedoch wollen ihre Durststrecke im Kellerduell gegen Gerstetten (12./7) beenden, den weiterhin sieglosen FC Ellwangen (16./1) hingegen erwartet auswärts bei der TSG Nattheim (1./19) die undankbarste Aufgabe. Der SV Neresheim (3./18) befindet sich nach dem 1:0-Heimerfolg über die zuvor ungeschlagenen Nattheimer mittendrin im Rennen um die Meisterschaft, muss nun aber seine Hausaufgaben machen und beim Liganeuling AC Milan Heidenheim (13./7) nachlegen.
Die weiteren Aufstiegsaspiranten stehen sich in wegweisenden Spitzenspielen gegenüber: Unterkochen (6./14) befindet sich bei LandesligaAbsteiger SG Bettringen (2./18) in der Außenseiterrolle, der SV Waldhausen (5./15) muss zeitgleich bei der TSG Schnaitheim (4./17) antreten. Um den Kontakt zur Spitze aufrecht zu erhalten, gilt sowohl für Waldhausen wie auch für Unterkochen: Verlieren verboten. Derweil könnte Hofherrnweiler II (7./13) wieder Boden gut machen, einen Heimerfolg gegen Mitaufsteiger Wört (11./9) vorausgesetzt.