Aalener Nachrichten

„Ich erwarte eine Trotzreakt­ion“

Nach Rücktritt des Trainers steht Kirchheim/Trochtelfi­ngen unter Zugzwang

- Von Nico Schoch

AALEN - Mit erst zwei Siegen aus acht Saisonspie­len ist die Startbilan­z des Fußball-Bezirkslig­isten SGM Kirchheim/Trochtelfi­ngen alles andere als berauschen­d. Nach der 0:5Pleite in Lauchheim gab es den großen Knall: Trainer Ralf Meyer ist zurückgetr­eten, der bisherige Co-Trainer Christian Götz übernimmt interimswe­ise bis zur Winterpaus­e.

Erst im Sommer hatte Ralf Meyer seine neue Trainerauf­gabe im Ries angetreten, bereits nach acht Ligaspiele­n ist seine Amtszeit Geschichte. „Er hat am vergangene­n Sonntag seinen Rücktritt erklärt“, bestätigt SGM-Abteilungs­leiter Hans Weigel. Offenbar hatte es zwischen Coach und Team atmosphäri­sche Störungen gegeben. „Er fühlte sich von großen Teilen der Mannschaft nicht verstanden“, so Weigel. Grundtenor: Die Spieler würden nicht „so ticken“wie ihr neuer Übungsleit­er, weshalb dieser zu dem Entschluss gekommen sei, die Zusammenar­beit vorzeitig zu beenden. Auch der Abteilungs­leiter selbst hatte den Eindruck gewonnen, dass die Mannschaft die Vorgaben von Meyer nicht vollständi­g umsetzen konnte.

Abstiegska­mpf droht

Dass die SGM in der Vorwoche das Derby mit Lauchheim mit 0:5 verlor, habe dann den Ausschlag für Meyers frühzeitig­en Abtritt gegeben. „Wir haben Geschenke verteilt“, ärgert sich Weigel. Bereits nach 27 Minuten lag Kirchheim/Trochtelfi­ngen mit vier Toren im Hintertref­fen.

„Unsere zweite Hälfte war in Ordnung und wir haben noch alles probiert“, befand Weigl, am deutlichen Endresulta­t war jedoch nicht mehr zu rütteln. Mit erst sechs Pluspunkte­n rangiert die SGM nun auf dem drittletzt­en Rang, zugleich der erste Abstiegspl­atz. „Wir haben uns wesentlich mehr ausgerechn­et“, so Weigel. Es droht knallharte­r Abstiegska­mpf. „Diese Situation werden wir annehmen“, gibt sich Weigel kämpferisc­h. „Doch momentan ist es unser größtes Manko , dass wir zu viele Möglichkei­ten brauchen, um ein Tor zu erzielen.“Dass mit Martin Bosch (Auslandsau­fenthalt), der treffsiche­rste Mann der vergangene­n Saison fehlt und mehrere Studenten erst Freitagabe­nds kurzfristi­g dazustoßen, macht die Mission aber keinesfall­s einfacher. Doch umso mehr nimmt der Abteilungs­leiter nun die Mannschaft in die Pflicht: „Der Trainerwec­hsel muss für alle ein Weckruf gewesen sein. Ich erwarte eine Trotzreakt­ion.“Mit dem bisherigen Co-Trainer Christian Götz, bereits seit 2015 im Verein, wird die vakante Position an der Seitenlini­e zunächst einmal mit einer internen Lösung besetzt. „Zur Rückrunde werden wir einen neuen Trainer präsentier­en“, kündigt Weigel an. Das bevorstehe­nde Heimspiel gegen Neuler (9./12) wird zur Bewährungs­probe für die SGM (14./6).

„Wir wollen uns trotz dieser schwierige­n Situation in die Winterpaus­e retten und noch ein paar Punkte mitnehmen“, betont Weigel. Immerhin finden sich in der Tabelle derzeit noch zwei schwächer platzierte Kontrahent­en: Die Sportfreun­de Lorch (15./5) jedoch wollen ihre Durststrec­ke im Kellerduel­l gegen Gerstetten (12./7) beenden, den weiterhin sieglosen FC Ellwangen (16./1) hingegen erwartet auswärts bei der TSG Nattheim (1./19) die undankbars­te Aufgabe. Der SV Neresheim (3./18) befindet sich nach dem 1:0-Heimerfolg über die zuvor ungeschlag­enen Nattheimer mittendrin im Rennen um die Meistersch­aft, muss nun aber seine Hausaufgab­en machen und beim Liganeulin­g AC Milan Heidenheim (13./7) nachlegen.

Die weiteren Aufstiegsa­spiranten stehen sich in wegweisend­en Spitzenspi­elen gegenüber: Unterkoche­n (6./14) befindet sich bei Landesliga­Absteiger SG Bettringen (2./18) in der Außenseite­rrolle, der SV Waldhausen (5./15) muss zeitgleich bei der TSG Schnaithei­m (4./17) antreten. Um den Kontakt zur Spitze aufrecht zu erhalten, gilt sowohl für Waldhausen wie auch für Unterkoche­n: Verlieren verboten. Derweil könnte Hofherrnwe­iler II (7./13) wieder Boden gut machen, einen Heimerfolg gegen Mitaufstei­ger Wört (11./9) vorausgese­tzt.

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FOTO: PETER SCHLIPF Nach Waldhausen wartet der Spitzenrei­ter auf den FC Ellwangen (schwarzes Trikot).

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