Städtischer Zuschuss als Einparkhilfe
Mein spontaner Gedanke: Brauchen Studierende überhaupt ein Auto? Ich weiß, man kann und sollte selbst benachbarte Epochen nicht miteinander vergleichen. Die Zeiten wandeln sich und mit ihnen unsere Fortbewegungsgewohnheiten.
Doch auch wenn ich mich noch an einige klapprige käferartige Kleinwagen und an manche abenteuerliche Mitfahrgelegenheit erinnern kann: Die meisten Jung-Akademiker(innen) verzichteten damals selbst in Universitätsstädten wohl auch aus ihrem Selbstverständnis heraus auf einen fahrbaren Untersatz und hatten folglich auch keine Parkplatzprobleme. Selbst der Oberstudiendirektor unseres Mannheimer Gymnasiums fuhr stolz mit dem Fahrrad vor, war gertenschlank und zeitlebens kerngesund, starb hochbetagt.
Und im Sommersemester vor 40 Jahren (1978) war es für mich 22-jährigen Radler, Fußgänger und Bahnkurzstreckler eine bis heute verstörende Erfahrung, dass anonyme Autonome aus ideologisch bemänteltem Neid das sternförmige Markenzeichen des Wohlstandswagens abzureißen sich bemüßigt fühlten, den sich eine Kommilitonin lediglich mal von ihrem Vater geliehen hatte.
Sicher: Wer sich ein Auto leistet (oder von seinen wohlhabenden Eltern gesponsert bekommt), sollte auch Parkgebühren aufbringen können – allerdings in angemessener Höhe. 300 Euro im Jahr sind für junge Leute zu teuer, die dereinst für jene Alten aufzukommen haben werden, die ihnen solche kommerziell motivierten Kosten bereits heute aufbürden.
Ein Vorschlag zur Güte: Das Land sollte das öffentliche Verkehrsnetz ausbauen und unsere finanziell gutgestellte Stadt könnte als ‚Einparkhilfe‘ einen großzügigen Zuschuss leisten (z.B. 70 ‚Kröten‘, die unsere Studis schon nicht mehr schlucken müssten) – auch dem herausragenden Ruf und weiteren Zulauf unserer leistungsstarken Hochschule zuliebe. Fred Maurer, Aalen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,