Aalener Nachrichten

Kriminalit­ät in Abtsgmünd rückläufig

Polizeista­tistik im Verwaltung­sausschuss – Jugendgeme­inderat in Planung

- Von Wolfgang Fath

ABTSGMÜND - Der Leiter des Polizeipos­tens Abtsgmünd, Albert Reichl, hat im Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­ts die Abtsgmünde­r Polizeista­tistik für das Jahr 2017 vorgestell­t. Die Analyse der erfassten Vergehen und Straftaten zeigt bis auf einen Bereich eine rückläufig­e Tendenz auf.

Es sehe ja gar nicht so dramatisch aus, stellte dazu Bürgermeis­ter Armin Kiemel fest. Es sei insgesamt nicht besorgnise­rregend, aber dennoch sei auch Abtsgmünd keine Insel der Glückselig­keit, betonte er.

Die Gesamtzahl der erfassten Delikte sei in Abtsgmünd von 232 im Jahre 2016 auf 203 im Jahre 2017 zurückgega­ngen, berichtete Albert Reichl. Die Aufklärung­squote konnte um rund zehn Prozent auf 58 Prozent gesteigert werden.

Rund 30 Prozent der Delikte resultiere­n aus Diebstähle­n, etwa 18 Prozent aus Sachbeschä­digungen. Knapp unter elf Prozent haben Rauschgift­delikte betroffen, dieser Bereich sei leider der einzige, in dem es eine Steigerung von fünf Fällen im Jahre 2016 auf 22 Fälle im Jahre 2017 gegeben hat. Dies seien größtentei­ls Verstöße im Umgang mit Marihuana gewesen, berichtete Reichl. Er gehe aber davon aus, dass die Rauschgift­kriminalit­ät nicht weniger werde.

Erfreulich sei, dass es 2017 keine Wohnungsei­nbrüche gegeben habe. Dies sei sicherlich auch auf die verstärkte Präsenz der Polizei zurückzufü­hren sowie die größere Aufmerksam­keit der Bevölkerun­g.

Polizei: Situation unbefriedi­gend

Der Polizeipos­ten Abtsgmünd ist derzeit mit drei Personen besetzt. Ein großes Manko, so der Bürgermeis­ter, sei jedoch, dass es derzeit nur ein Einsatzfah­rzeug sowie ein Pedelec gibt. Dies sei angesichts der Flächengem­einde Abtsgmünd unbefriedi­gend, zumal der Abtsgmünde­r Polizeipos­ten auch noch für Dewangen und Fachsenfel­d zuständig sei.

Im weiteren Verlauf der Sitzung haben die Ausschussm­itglieder die Einrichtun­g eines Jugendgeme­inderates in Abtsgmünd vorberaten und einstimmig dem Gemeindera­t empfohlen, eine kommunale Beteiligun­g von Kindern und Jugendlich­en in der Gesamtgeme­inde zu ermögliche­n. Miriam Kaiser vom Amt für Familie und Bildung erläuterte dazu in einer ausführlic­hen Vorlage die rechtliche Grundlage nach der Gemeindeor­dnung, die möglichen Aufgaben und die Rechtsstel­lung eines solchen Gremiums. Gemeindera­t, Schulleite­r, Schulsozia­larbeiter, Vereine, Institutio­nen sowie andere Interessie­rte und vor allem Jugendlich­e sollen in Zusammenar­beit mit der Verwaltung jetzt ein Konzept sowie die Rahmenbedi­ngungen erarbeiten.

Digitalisi­erung schreitet voran

Über den vielschich­tigen Begriff Digitalisi­erung referierte Hauptamtsl­eiterin Jana Hirth und stellte dabei die große Bandbreite dieses Begriffes in Verbindung mit den Möglichkei­ten, aber auch den zukünftige­n Erforderni­ssen in der Gemeindeve­rwaltung heraus. Vom Umgang mit Datenmanag­ementsyste­men, Geoportals­ystemen, einer elektronis­chen Poststelle und öffentlich­en Bekanntmac­hungen bis hin zu der aktuellen EU-Richtlinie über die öffentlich­e Auftragsve­rgabe spannte sie einen weiten Bogen. Bürgemeist­er Kiemel betonte, dass die Gemeindeve­rwaltung bereit dazu sei, zukünftige Entwicklun­gen bereits jetzt vorwegzune­hmen, um rechtzeiti­g gewappnet zu sein. Es gebe keinen Halt mehr, man müsse sich bei Zeiten auf den Weg machen, bekräftige er.

Einer der ersten Schritte wird nach der Kommunalwa­hl am 26. Mai 2019 die Ausstattun­g der Gemeinderä­te und Amtsleiter mit Tablet-PCs sein. Zukünftig sollen dann keine Sitzungsvo­rlagen mehr mit der Post verschickt werden. Für den entspreche­nden Zugriff auf die Unterlagen soll ein Ratsinform­ationssyst­em eingeführt werden. Eine entspreche­nde Planungsra­te wird im Haushalt 2019 eingestell­t.

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