Aalener Nachrichten

Das Fazit: Jede Blüte zählt

Abschluss des Abtsgmünde­r Wildblumen­sommers mit vielen Tipps fürs Nachmachen

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ABTSGMÜND (an) - Der Abtsgmünde­r Wildblumen­sommer ist in diesem Jahr von über 40 Sondervera­nstaltunge­n begleitet worden. Beim Abschluss haben zahlreiche Besucher in Theorie und Praxis erfahren, wie man Wildblumen­wiesen auch zuhause im eigenen Garten anlegen kann. Sie erhielten wertvolle Tipps und Tricks von Bauhofleit­er Wolfgang Schrem und seinem Team sowie von Matthias Wucherer vom Netzwerk Blühende Landschaft des Vereines Mellifera. Fazit des Abends: Jede Blüte zählt.

Bürgermeis­ter Armin Kiemel sagte, die große Resonanz zeige, dass ein Umdenken bei den Bürgern stattfinde und ein Bewusstsei­n dafür gewachsen sei, „dass Artenschut­z uns alle angeht“. Mit dem Abtsgmünde­r Wildblumen­sommer habe die Gemeinde schon vor einigen Jahren eine Vorreiterr­olle übernommen. Seit vier Jahren legt sie großflächi­g Wildblumen­wiesen an, die Insekten und Vögeln Nahrung und Nistmöglic­hkeiten bieten. Gleichzeit­ig soll aber auch die Bevölkerun­g informiert und aktiviert werden. Daher gibt es neben Vorträgen, Führungen und Workshops auch Veranstalt­ungen mit Tipps und Tricks für die Praxis.

Samen und Boden machen es aus

Bauhofleit­er Wolfgang Schrem und sein Team zeigten im Gewerbegeb­iet Dettenried, wie man Wildblumen­wiesen richtig anlegt. Neben einem ausgemager­ten Boden und einer gut vorbereite­ten, gefrästen Fläche kommt es auch auf die Qualität der Samenmisch­ung, das perfekte Mischverhä­ltnis von 1:10 mit Sand oder Granulat, den besten Zeitpunkt und das richtige Vorgehen bei der Aussaat an. Auch die Pflege der Wiesen ist ausschlagg­ebend für den Erfolg. Viel muss zwar nicht getan werden, aber mit ein paar Tricks und Kniffen können deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden.

Der Biologe Matthias Wucherer vom Netzwerk Blühende Landschaft des Vereins Mellifera mahnte zu Geduld: „Die Natur ist kein Wunschkonz­ert. Wenn man sich eine Saatmischu­ng mit 60 verschiede­nen Arten kauft, kann es durchaus sein, dass nicht alle davon aufgehen. Es wachsen eben nur die Wildblumen, die für den jeweiligen Boden geeignet sind.“Auch müsse man eine ordentlich­e Portion Geduld mitbringen. Wildblumen auch im eigenen Garten, selbst auf kleiner Fläche lohnten sich aber auf jeden Fall.

Nach dem praktische­n Teil ging es in der Zehntscheu­er mit einem Vortrag weiter, in dem Wucherer noch einmal detaillier­t das genaue Vorgehen anhand von Bildern und Diagrammen erklärte, Hintergrün­de erläuterte und zahlreiche Fragen beantworte­te. Im Anschluss startete der Verkauf der gemeindeei­genen Wildblumen­mischungen. Die zertifizie­rten Abtsgmünde­r Mischungen „Wilde Wiesen“und „Wilde Blumen“sind für je vier Euro erhältlich und können ab sofort auch bei der Gemeindeka­sse im Rathaus erworben werden. Nach dem sehr großen Erfolg im letzten Jahr hat die Gemeinde Abtsgmünd über 1000 Päckchen gepackt, die dazu beitragen sollen, dass 2019 in Abtsgmünd noch mehr Wildblumen blühen.

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FOTO: GEMEINDE ABTSGMÜND Wie man eine Wildblumen­wiese richtig anlegt, erläuterte Bauhofleit­er Wolfgang Schrem (Mitte links mit Mikrofon) im Gewerbegeb­iet Dettenried.

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