Aalener Nachrichten

Kreistag will eine Duftmarke setzen

Landrat Pavel stellt das Ergebnis des Ideenwettb­ewerbs für ein zweites Landratsam­t vor

- Von Viktor Turad

AALEN - Der Neubau eines zweiten Landratsam­tes auf dem Union-Gelände in Aalen in unmittelba­rer Nachbarsch­aft des bestehende­n bietet die Chance, eine städtebaul­iche Duftmarke zu setzen. So hat Landrat Klaus Pavel am Dienstag dem Kreistag das Ergebnis des Ideen- und Realisieru­ngswettbew­erbs schmackhaf­t gemacht.

Der zweite Standort der Kreisverwa­ltung wird eine Perle für das Quartier Aalen-Süd, zeigte sich auch Aalens Oberbürger­meister und SPD-Kreisrat Thilo Rentschler euphorisch und zufrieden. In Wortmeldun­gen klang auch die Hoffnung durch, Pavel möge noch als Landrat der erste Spatenstic­h für ein „Vorhaben für mindestens zwei Generation­en“vergönnt sein, wie es Georg Ruf (CDU) formuliert­e.

Es sei ein hervorrage­nder Ideenund Realisieru­ngswettbew­erbs gewesen für ein beachtensw­ertes Areal, sagte Pavel. Insgesamt handelt es sich um 6,8 Hektar. Davon entfallen 1,7 Hektar auf den Ostalbkrei­s, der am Kocher sein zweites Verwaltung­sgebäude errichten will. 22 Büros hätten sich am Wettbewerb­sverfahren beteiligt, wobei durchweg alle auf Baukosten von knapp unter 27 Millionen Euro gekommen waren. Der Landrat zog daraus den Schluss: „Das scheint mir eher willkürlic­h zu sein. Wir müssen aufpassen, dass wir uns diesen zweiten Standort auch leisten können!“

Seine Fraktion habe Grund zur Freude und werde fröhlich zustimmen, kündigte Thilo Rentschler an. Die Stadt Aalen sei auch deshalb zufrieden, weil vor allem der erste Preis viele Möglichkei­ten biete. Freilich müsse man noch vieles angehen, die Bauleitpla­nung etwa oder die Gestaltung des Kochers.

Tiefgarage oder Parkhaus?

Der Wettbewerb sei eine Sternstund­e der Kommunalpo­litik und habe viele wertvolle Erkenntnis­se für die weitere Arbeit gebracht, meldete sich Georg Ruf zu Wort. Der Kreistag müsse nun wichtige Fragen klären. Zum Beispiel die, ob man eine Tiefgarage oder ein Parkhaus wolle, ob man das Kesselhaus erhalten wolle, wie das endgültige Raumprogra­mm aussehe und welche Bauweise infrage komme. Dabei müsse Qualität vor Geschwindi­gkeit gehen. Wie Ruf forderte auch Herbert Witzany (Freie Wähler), dass der Kreistag in alle Prozesse eingebunde­n sein müsse. Das Gremium müsse den Mut haben, eine städtebaul­iche Duftmarke zu setzen.

Walter Haveman (Grüne) verlangte, es müsse im Verfahren nur noch um die ersten beiden Preise gehen. Auch solle sich der Kreistag auf den Bau eines Parkhauses festlegen, weil man nicht wisse, wie sich der Individual­verkehr entwickle. Wenn der weniger werde, könne man ein Parkhaus umnutzen oder abreißen. Überdies solle man mit der Stadt wegen des Standortes für ein Parkhaus reden. Vielleicht gebe es ja einen besseren Standort als auf dem Union-Areal.

Haveman sagte weiter, man müsse auch darüber reden, wie attraktiv das neue Gebäude sein dürfe. Es könne seiner Ansicht nach auch schöner sein als das bestehende, denn: „Wir müssen interessan­te Gebäude schaffen.“Und wenn es darum gehen sollte, dass der „König“, also der Landrat, im schönsten Gebäude residieren müsse, dann solle Pavel eben umziehen.

Den Zahn zog der Landrat dem Grünen gleich: „Der Landrat wird auch in zehn Jahren noch in diesem Haus (dem jetzigen Landratsam­t) sitzen.“Der Neubau müsse ein zweckmäßig­es Gebäude mit einer guten Atmosphäre sein. Im Übrigen bleibe der Kreistag Herr des Verfahrens und es werde im weiteren Verlauf noch gravierend­e Veränderun­gen an der Planung geben. Vor allem aber müsse der Neubau finanzierb­ar und für die Bürger akzeptabel sein, unterstric­h der Landrat.

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FOTO: ECKARD SCHEIDERER Das Siegermode­ll der Münchner Architekte­n Hirner & Riehl.

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