Schläge und Missbrauch in Kinderheimen
STUTTGART (tja) - Prügel und Erniedrigung waren in den Kinderheimen Baden-Württembergs zwischen 1949 und 1975 weit verbreitet. Mitarbeiter, Führungskräfte und Behörden vertuschten Fälle oder gingen Beschwerden nicht nach. Das ist Ergebnis einer Untersuchung, die das Landesarchiv am Mittwoch in Stuttgart vorgestellt hat. Rund 1800 Betroffene hatten sich seit 2012 an die Stelle gewandt und um Hilfe gebeten, weil sie ihre Vergangenheit in einem der mehr als 530 Heime aufarbeiten wollten. Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) entschuldigte sich im Namen der Landesregierung bei den Opfern. Der Staat habe sie nicht ausreichend geschützt.
Baden-Württembergs Heilbäder verzeichnen stetige Zuwächse bei den Besuchern. Nach neuesten Erhebungen sei die Zahl der Ankünfte in Heil- und Kurbädern zwischen Januar und August um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Sie liege bei 2,2 Millionen, teilte der Heilbäderverband am Mittwoch in Baden-Baden mit. Allerdings haben die Kurorte offenbar ein Imageproblem. Laut Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat eine repräsentative Zielgruppenanalyse ergeben, dass ein starkes Drittel der Bevölkerung einen Besuch dort ausschließt. Neben finanziellen Gründen sei dafür das verbesserungswürdige Image von Kurorten ausschlaggebend. (lsw)