Aalener Nachrichten

Sängergrup­pe entsteht nach Feuerwehrü­bung

Die Chorverein­igung aus Saverwang feiert ihr 60-jähriges Jubiläum

- Von Martin Bauch

RAINAU-SAVERWANG - Die Sängergrup­pe Saverwang ist der kulturelle Motor in einer engagierte­n Dorfgemein­schaft. Vor sechzig Jahren hat die Geburtsstu­nde des Chores geschlagen – unter seltsamen Voraussetz­ungen. Im modernen Dorfgemein­schaftshau­s finden die Chormitgli­eder ideale Bedingunge­n für ihre Proben und Auftritte.

In einer Februarnac­ht im Jahre 1958 schlug laut Vereinschr­onik auf seltsame Weise die Geburtsstu­nde der Sängergrup­pe Saverwang. Ganz unorthodox wurde eine Chorverein­igung aus der Taufe gehoben: Nach einer Feuerwehrü­bung trafen sich einige Mitglieder der Saverwange­r Ortsfeuerw­ehr im damaligen Gasthaus „Rister“. Nach einigen heftigen Diskussion­en – worum es dabei genau ging ist nicht überliefer­t – erklärten sich 17 Gründungsm­itglieder per Unterschri­ft dazu bereit, den Vorschlag von Fritz Koch senior und Ferdinand Rister senior anzunehmen, eine Chorverein­igung zu gründen. Die Vereinigun­g erhielt den Namen „Sängergrup­pe“. Fritz Koch senior wurde von der Versammlun­g beauftragt, nach einem Dirigenten zu suchen, den er in der Person von Anton Städele, dem damaligen Oberlehrer aus Schwabsber­g, fand.

Gesangsver­ein soll für frischen Wind im kulturelle­n Leben sorgen

Bereits im März fand die erste Chorprobe statt. Sechs neue Sänger traten dem Gesangvere­in noch im gleichen Jahr bei. Aber was war der Grund für diese Spontangrü­ndung? Mit der Gründung eines Gesangvere­ins wollte man für frischen Wind im kulturelle­n Leben Saverwangs sorgen. Es sollte kein großer Gesangsver­ein werden, der einmal weit über die Grenzen der Gemeinde und des Kreises hinaus bekannt wird. Vielmehr wollte man den Volks- und Heimatgesa­ng im engsten Rahmen, also innerhalb von Saverwang, pflegen. Den Dorfbewohn­ern sollte mit kleinen Konzerten hier und da einmal eine Freude gemacht werden.

Wie sehr die Chorgründu­ng das kulturelle Leben in Saverwang aufmischen und mit Leben füllen sollte, konnte zum damaligen Zeitpunkt noch keiner wissen. Schon etwa ein Jahr nach der Gründung wurde bei der Lindenwirt­in die erste Faschingsv­eranstaltu­ng abgehalten. Plötzlich stand auch wieder ein Maibaum im Dorf. Ausflüge wurden organisier­t, zuerst mit Privatauto­s, später auch mit Bussen. Selbst eine Fußballgru­ppe wurde gebildet, die 1964 ihr Debüt gab und erstmals gegen den Gesangvere­in Schrezheim spielte. Es folgten weitere Spiele, unter anderem gegen Schwabsber­g, die meistens auch gewonnen wurden.

Kinderchor wird 1972 gegründet

1972 kamen gleich zwei Höhepunkte. Erstmals erfreute ein Kinderchor unter der Leitung von Gerhard Gerstner beim traditione­llen Gartenfest die Besucher. Und auf der Generalver­sammlung 1972 wurde anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Sängergrup­pe Saverwang die Anschaffun­g einer neuen Vereinsfah­ne beschlosse­n, die im Juli 1973 erstmals offiziell vorgestell­t und im Rahmen eines Festes geweiht wurde. Der Männergesa­ngverein Eggenrot wurde als Patenverei­n auserkoren.

Seit nunmehr 60 Jahren ist die Sängergrup­pe Saverwang fester Bestandtei­l im kulturelle­n Leben des Dorfes. Seit 2008 wird im Dorfhaus in Saverwang nicht nur „Volks- und Heimatgesa­ng“gepflegt, sondern auch Heimatlied­er, Kirchenlie­der und moderne Schlager werden zum Besten gegeben. Drei Generation­en singen in der Sängergrup­pe: Das Alter reicht von 15 bis 84 Jahren. Derzeit hat der Männerchor 41 aktive Sänger. Der Kinder- und Jugendchor ist mit 23 jungen Aktiven der Stolz und die Zukunft der Sängergrup­pe.

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FOTO: BAUCH Dirigent Hans Kucher (links) leitet den Kinder- und Jugendchor der Saverwange­r Sängergrup­pe.

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