Integration: Realität sieht manchmal anders aus
Ortschaftsrat Unterkochen berät Konzept der Stadt – 32,7 Prozent mit Migrationshintergrund
AALEN-UNTERKOCHEN (ehü) Menschen zusammenbringen und Begegnungen zu schaffen sind die Kernpunkte des Integrationskonzepts der Stadt Aalen. Dies gilt auch für Unterkochen, wo nach Auskunft von Anna-Lena Mutscheller im Ortschaftsrat 1658 Personen oder 32,7 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben.
Als wichtigste Handlungsfelder nannte sie die Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben, Wohnen, Bildung und Sprache, Ausbildung und Arbeit, den interkulturellen und interreligiösen Dialog, die Gesundheit, die Vernetzung und das bürgerschaftliche Engagement. Mutscheller bezeichnete die Integration als einen dynamischen Prozess, an dem man ständig arbeiten müsse.
„Die Welt hat sich verändert“, meinte Ortsvorsteherin Heidemarie Matzik (SPD). In Unterkochen gebe es ein gutes Miteinander. Anton Funk (CDU) sprach von „hehren Worten“, doch die Realität sehe mitunter etwas anders aus. Als Beispiel nannte er den Unterkochener Kinderfestgottesdienst, an dem nur ein oder zwei Kinder und gar keine Eltern mit Migrationshintergrund teilgenommen hätten. Auch wenn es Glaubensbarrieren gebe, müssten diese Personen über ihren eigenen Schatten springen.
Brigitte Willier (SPD) lobte in diesem Zusammenhang das große Engagement des evangelischen Pfarrers Manfred Metzger für die Integration. Von Martin Fähnle (Freie Wähler) kam der Vorschlag, für den Gottesdienst beim nächsten Kinderfest in Unterkochen einen speziellen Prediger zu verpflichten. Der Ortschaftsrat stimmte dem Integrationskonzept der Stadt Aalen mit großer Mehrheit zu.