Gewinn aus dem Stadtwald sinkt 2019 deutlich
Europaweites Überangebot an Holz – Oberkochener Gemeinderat befürwortet Waldrefugien
OBERKOCHEN - Der Stadtwald Oberkochen wird im Forstwirtschaftsjahr 2019 einen wesentlich geringeren Überschuss abwerfen als im laufenden Jahr. Dies hat Oberforsträtin Gisela Landgraf im Gemeinderat erklärt.
Beim Nadelholz gebe es einen massiven Preisverfall aufgrund eines europaweiten Überangebots an Käferholz. So seien allein in Tschechien 20 Millionen Kubikmeter Nadelholz auf Halde.
Bezogen auf den Stadtwald Oberkochen prognostizierte Landgraf für 2019 einen Einschlag von 450 Festmetern, davon 310 Festmeter Nadelholz. Der Umsatz werde sich auf 20 500 Euro belaufen, dem stünden Ausgaben von 17 500 Euro gegenüber, so dass ein Überschuss von 3000 Euro geplant sei. Im Forstjahr 2018 beträgt der Gewinn bei einem Holzeinschlag von 600 Festmetern 14 250 Euro.
Pluspunkte aufs Ökokonto
Angeregt wurde von Landgraf, auf fünf bis zehn Prozent der Fläche des Stadtwaldes sogenannte Refugien mit Alt- und Totholz zu schaffen. Dabei gehe es um eine ökologisch wertvolle, besonders extensive Nutzung des Waldes. Hierdurch könne man bis zu 40 000 Punkte auf einem Ökokonto erhalten. Dieses Konto könne bei neu geschaffenen Wohn- und Gewerbegebieten als ökologische Ausgleichsmaßnahme mit herangezogen werden, machte Landgraf deutlich.
Der Gemeinderat befürwortete, ein Konzept für Waldrefugien zu erstellen, und stimmte auch dem Nutzungsund Kulturplan für den Stadtwald zu.