Ruftaxi für Ellwangen und Virngrund
Wenn Busse nicht mehr fahren: ÖPNV soll auch im ländlichen Raum funktionieren
AALEN (mia) - Der Virngrund und die Raumschaft Ellwangen sollen ein Ruftaxi bekommen. So sieht es die Vorlage des Ausschusses für Umwelt und Kreisentwicklung vor.
Hintergrund war, dass im Nahverkehrsplan 2014 vorgesehen wurde, dass Erschließungsdefizite abgebaut werden sollen und gleichwertige Verhältnisse im gesamten Ostalbkreis geschaffen werden sollen. Eine Abfrage bei den Gemeinden hatte ergeben, dass der „19/14/0-ÖPNV“abgeschafft werden müsse. Stattdessen würden Zusatzverbindungen am Abend und an den Wochenenden benötigt.
Am Main-Tauber-Kreis orientiert
Man habe sich am Main-TauberKreis orientiert, sagte Landrat Klaus Pavel. Dort wurde ein Ruftaxi eingeführt, das die Korridore bediene. Die Erfahrungen seien erwartungsgemäß. Die sollen das Fahrplanangebot des ÖPNV ergänzen. Sie bedienen feste Haltestellen und verkehren wie Buslinien nach einem festen Fahrplan. Aber sie fahren nur, wenn sie vorher bestellt werden. Durch das Ruf-Taxi Virngrund-Konzept sollen rund 6300 neue Fahrplanverbindungen geschaffen werden. Nach Plan soll es rund 216 800 zusätzliche Fahrplankilometer geben. Auf den Kreis käme ein finanzieller Aufwand pro Jahr zwischen 50 000 Euro und 310 000 Euro zu.
Allerdings gebe es noch einiges an Arbeit, sagte Ingo-Benedikt Gehlhaus vom Landratsamt. Wenn der Kreistag seine Zustimmung gebe, müsse man erst noch Rücksprachen mit Busunternehmern halten, ebenso mit den Taxis. Zudem müsse die operative Umsetzung wie Call-Center und Marketing geklärt werden. Den Virngrund-Gemeinden solle noch die Möglichkeit geboten werden, eine Stellungnahme abzugeben. Und auch hinter dem Betriebsstart steht noch ein Fragezeichen. „Der Start soll so zeitig wie möglich sein“, sagte Gehlhaus. Der Ausschuss stimmte der Vorlage zu.
„Der ländliche Raum ist nicht so besiedelt wie die Stadt. Ein ÖPNV wird sich nie lohnen“, sagte Konrad Sorg (SPD). Auch Volker Grab (Grüne) begrüßte das Konzept. „Das ist ein wichtiger erster Schritt eines Stufenmodells.“