Baubranche braucht dringend Azubis
Rund 180 Schüler kamen zum Infotag – Einst waren es weit mehr als doppelt so viele
AALEN - Die Baubranche mit ihren über 20 Berufen sucht mehr denn je händeringend nach Auszubildenden. Ins Aalener Bildungszentrum Bau sind rund 180 Schüler aus Ostwürttemberg zum Infotag Bauausbildung gekommen, um sich über Ausbildung, Berufspraxis und Entwicklungsmöglichkeiten und die Vorzüge eine Lehre am Bau zu informieren. In früheren Jahren kamen deutlich mehr Interessierte: Zu der damals dreitägigen Veranstaltung waren teilweise über 600 Schüler gekommen.
20 angehende Maurer zeigten die Fertigkeiten und Tätigkeiten im Wandtrockenputz, die ihnen Ausbildungsmeister Friedrich Zöllner näher erklärte. Seine Aufgabe gegenüber den Lehrlingen erklärt er so: „Ich bin wie ein Fußballtrainer, der motiviert. Die Fähigkeiten lernen die Auszubildenden für sich und ihren späteren Beruf.“Durch den technischen Fortschritt sind die Anforderungen an die Fachkenntnisse auf dem Bau deutlich gestiegen. Mehr denn je ist auf den Baustellen Wissen gefragt. Muskelkraft spielt wegen des zunehmenden Maschineneinsatzes eine weniger wichtige Rolle. Immer mehr halten digitale Unterrichtsmedien Einzug in die Ausbildung, gearbeitet wird beispielsweise mit dreidimensionalen CAD-Modellen und Tablet-Computern. Erlernt wird auch der Umgang mit digitalen Vermessungsgeräten, die mit Hilfe von Lasertechnik das Berechnen von Flächen und Volumina erleichtern.
Situation verschärft sich
Die Baubranche braucht dringend Nachwuchs, betont Petrus Uhl, Leiter des Bildungszentrums Bau. Ohne ihn drohe die Konjunktur einzubrechen. In den nächsten, acht, zehn Jahren würde sich die Situation sogar noch verschärfen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Deshalb sei man auch auf Migranten angewiesen, die einen Bauberuf ergreifen.