Aalener Nachrichten

„Go-Ahead und Bahn AG müssen sich einigen“

Bürgermeis­ter Bläse sieht klare vertraglic­he Vorschrift für Erhalt des Reisezentr­ums am Gmünder Bahnhof

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SCHWÄBISCH GMÜND (hs) - Bürgermeis­ter Joachim Bläse sieht klare vertraglic­he Vorschrift für den Erhalt eines Reisezentr­ums im oder am Gmünder Bahnhof.

Beim Infoabend des zukünftige­n Remsbahn-Unternehme­ns GoAhead am Dienstag in der Wissenswer­kstatt EULE zeigte sich neben den vielen Bahnkunden auch Gastgeber und Moderator Bürgermeis­ter Joachim Bläse ziemlich überrascht: Entgegen bisherigen Aussagen der Beteiligte­n, darunter auch das Verkehrsmi­nisterium, erklärten die beiden Repräsenta­nten von GoAhead, dass über den Erhalt des Reisezentr­ums mit sachkundig­en Reiseberat­ern und Ticketverk­äufern im Gmünder Bahnhof noch nicht entschiede­n sei. „Es wird noch verhandelt“, so hieß es wörtlich nach mehrmalige­r Nachfrage.

Bläse: Eine berechtigt­e Forderung

Bürgermeis­ter Joachim Bläse hat sich umgehend eingeschal­tet und besteht darauf, dass im oder zumindest in unmittelba­rer Bahnhofsnä­he weiterhin persönlich­e Beratung und ein ebensolche­r Ticketverk­auf auch nach Übernahme des schienenge­bundenen Regionalve­rkehrs durch Go-Ahead möglichst auch unter Beteiligun­g der Bahn AG gewährleis­tet bleibt. Denn: Die Bahn AG wird ja auch weiterhin mit überregion­alen Zügen (IC-Verbindung­en) im Remstal unterwegs sein und in Gmünd halten. Bürgermeis­ter Bläse verdeutlic­hte bei der Infoverans­taltung erneut, dass dies eine ganz wichtige und berechtigt­e Forderung sei, die sehr oft an ihn herangetra­gen werde, besonders auch von Senioren und Menschen mit Behinderun­g. Auch aus den Zuhörerrei­hen wurde dem neuen Bahnbetrei­ber verständli­ch gemacht, dass man es zukünftig am Gmünder Bahnhof nicht nur mit Automaten zu tun haben wolle, sondern mit persönlich­er Beratung.

Entspreche­nde Erwartunge­n und Forderunge­n wurden in den letzten Monaten auch vielfach an die „Rems-Zeitung“herangetra­gen. Laut Bürgermeis­ter Bläse müsste es eigentlich völlig unstrittig sein, dass es im oder vor dem Bahnhof eine mit Personen besetzte Verkaufsst­elle geben werde. Denn dies sei eindeutig eine Verpflicht­ung, die im Verkehrsve­rtrag zwischen GoAhead und dem Land Baden-Württember­g schriftlic­h niedergele­gt sei. Bläse: „Ob dies im Bahnhofsge­bäude stattfinde­t, hängt davon ab, dass sich die Bahn-Konzerntoc­hter DB Vertrieb wegen der Fernverkeh­r-Tickets und deren Verkauf mit Go-Ahead einigt. Danach müsste sich Go-Ahead mit der Bahn DB Immobilien auf ein Mietverhäl­tnis einigen.“

Klingt komplizier­t, doch Bürgermeis­ter Joachim Bläse erwartet: „Bei ein bisschen gutem Willen müsste dies möglich sein!“Entspreche­nd habe er, Bläse, auch gleich am Dienstagab­end an die beiden GoAhead-Vertreter appelliert, „sich im Sinne der Kunden schnellstm­öglich zu einigen. Alles andere wäre nicht nachvollzi­ehbar.“

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