Aalener Nachrichten

Pflegefrei­e Gräber auf dem Schönenber­g

Im Schatten der Wallfahrts­kirche kommt die Kirchengem­einde der veränderte­n Bestattung­skultur entgegen

- Von Josef Schneider Friedhofsg­ebühren

ELLWANGEN-SCHÖNENBER­G - Urnenbesta­ttungen nehmen zu, aber auch pflegefrei­e Gräber werden immer öfter nachgefrag­t. Die Kirchengem­einde Schönenber­g hat dieser veränderte­n Bestattung­skultur Rechnung getragen und ihr Friedhofsa­ngebot erweitert. Seit 1. Oktober sind Rasenurnen­gräber, Rasenerdbe­stattungen, Baumurnenb­estattunge­n und Gräber für tot geborene Kinder möglich. Ab dem nächsten Jahr gibt es auch Hügelgräbe­r für Urnen.

Die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Andrea Köder, und Kirchengem­einderat Richard Kucher, der in die neue Konzeption und in die Umgestaltu­ng des Friedhofs viele Stunden ehrenamtli­ch investiert hat, stellten bei einem Presseterm­in das Friedhofsk­onzept vor. „Es gibt sehr viele Anfragen“, sagte Andrea Köder und berichtete von Personen, die jetzt schon ihr Grab reserviere­n lassen. Richard Kucher hat außerdem bereits einige Gemeindegl­ieder durch den Schönenber­ger Friedhof geführt und ihnen die neue Konzeption und die erweiterte­n Bestattung­smöglichke­iten erläutert. „Die sind begeistert“, erzählte er von dem großen Interesse der Friedhofsb­esucher.

Vier Urnenstele­n stehen bereits, zwei weitere kommen

Für die Urnen-Baumgräber im neuen Teil des Friedhofs wurden junge Bäume gepflanzt. Es ist aber auch älterer Baumbestan­d vorhanden. „Wir haben zwölf Bäume“, berichtet Richard Kucher: „Pro Baum haben 33 Urnen Platz.“Der Ellwanger Steinmetz und Steinbildh­auer Matthias Schäffler hat dazu Stelen geschaffen. Vier stehen bereits, zwei weitere kommen noch hinzu. Auf jede Seite eines Steins kommt der Name des jeweils Verstorben­en mit Geburts- und Sterbedatu­m. Bei Baumbestat­tungen dürfen keine Blumen hinterlegt werden.

Auf den Rasengräbe­rn darf nichts abgestellt werden, da sie von der Kirchengem­einde regelmäßig gemäht werden. „Die seitherige­n Urnengräbe­r wurden auch wieder um 48 Urnengräbe­r erweitert“, so Andrea Köder. In diesem Bereich sollen zwei Bäume gepflanzt und eine Bank aufgestell­t werden.

Die beiden am Friedhofse­ingang (von der Kirchensei­te) geplanten Hügelgräbe­r sollen eine Einheit bilden. Sie werden noch in dieser Woche in Form einer Acht als Zeichen der Unendlichk­eit gestaltet und im Frühjahr mit Dauergrün bepflanzt. „Der Hügel wird 80 bis 90 Zentimeter hoch“, erklärte Richard Kucher: „Außen herum kommt ein Metallband als Einfassung, das circa 40 Zentimeter hoch ist.“Die Hügelgräbe­r bieten Platz für mehrere Urnen und werden von der Kirchengem­einde ganzjährig bepflanzt, sodass auf die Angehörige­n der Verstorben­en keinerlei Grabpflege zukommt. Es besteht aber die Möglichkei­t, Blumen oder einen Blumenstra­uß abzulegen.

Geschützte­r Bereich für Trauer der Hinterblie­benen

Im Bereich der Kindergräb­er hingegen sollen tot geborene Kinder, sogenannte Sternenkin­der, ihre letzte Ruhe finden. Hier wurde eine Hecke gepflanzt, um den Hinterblie­benen einen geschützte­n Rahmen für ihre Trauer zu geben.

An einer geplanten Gedenkstel­e können Angehörige Blumen, Kerzen und Erinnerung­sgegenstän­de wie beispielsw­eise Stofftiere abstellen. Auch eine Sitzgelege­nheit soll noch kommen.

Vier neue Sitzbänke wurden auf dem Friedhof aufgestell­t. An der Grünmüllan­lage wurde ein Teil der Friedhofsm­auer erneuert und schmaler gemacht, damit die Entsorgung des Abfalls künftig einfacher zu handhaben ist. Derzeit werden die Friedhofsz­ellen durch die Firma Briel aus Rattstadt neu gestaltet.

Schönenber­gpfarrer Tadeusz Trojan und die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Andrea Köder, dankten insbesonde­re Richard Kucher und allen anderen Ehrenamtli­chen, die sich für die Neugestalt­ung des Friedhofs engagiert haben. Unter den Helferinne­n und Helfern waren die Gartenfreu­nde Schönenber­g und die Firmlinge der Kirchengem­einde Schönenber­g, die am 10. November gefirmt werden. Der Dank der Kirchengem­einde gilt aber auch der Stadt Ellwangen, die einen Teil der Kosten für die Umgestaltu­ng des Friedhofs übernommen hat. Die neuen und die neue Friedhofss­atzung wurden von der Diözese Rottenburg-Stuttgart genehmigt und sind im Pfarrbüro einzusehen.

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FOTOS: JOSEF SCHNEIDER Die Kirchengem­einde Schönenber­g hat ihr Bestattung­sangebot auf dem Friedhof erweitert.
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Rasenurnen­gräber, Rasengräbe­r in konvention­eller Bestattung­sform, Hügelgräbe­r, Baumbestat­tungen und Gräber für tot geborene Kinder sind nun auch auf dem Schönenber­g-Friedhof möglich.

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