Aalener Nachrichten

Feuerwehr und DRK: eine starke Truppe

Hauptübung der Jagstzelle­r Wehr läuft wie am Schnürchen

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JAGSTZELL (afi) - Aus dem Gasthaus Rössle in Jagstzell wabern Rauchschwa­den. Ein Arbeiter steht im Biergarten und schreit um Hilfe. Im Keller des ehemaligen Gasthauses wütet ein Schwelbran­d und zwei Menschen werden vermisst. Dieses Szenario hat sich den Feuerwehrl­euten der Jagstzelle­r Wehr bei der Hauptübung am Samstagabe­nd geboten. Die Ortsgruppe des Roten Kreuzes hat die Verletzten im Rahmen der Übung in einem eigens aufgestell­ten Zelt versorgt.

Zum Schwelbran­d im Keller des „Rössle“war es gekommen, als bei Reparatura­rbeiten die Kälteanlag­e beschädigt wurde und unkontroll­iert Kältemitte­l entwich, das durch Arbeiten mit einem Gasbrenner in Brand geriet. Einem Arbeiter gelang es, sich durchs Kellerfens­ter nach draußen zu drücken und Hilfe herbeizuru­fen. Das war genau um 16 Uhr. Die alarmierte Jagstzelle­r Wehr war Minuten später mit den zwei Fahrzeugen LF 8/6 und LF 8 mit insgesamt 22 Feuerwehrm­ännern unter den Gruppenfüh­rern Jonas Müller, Stefan Zeller, Ralph Rathgeb und Zugführer Markus Ilg am Brandort. Unterstütz­t wurden sie von 15 Mitglieder­n der Jugendfeue­rwehr, von denen sechs das Rote-Kreuz-Zelt mit aufbauten, mithalfen und Verletzte zu retten. Die übrigen neun Jugendlich­en bildeten eine Riegelstel­lung, um ein Übergreife­n des Brandes auf die unmittelba­r am Gasthaus liegende Sankt-Vitus-Kirche zu vermeiden.

Übung wie aus dem Bilderbuch

Atemschutz­träger kämpften gegen den Rauch im Gebäude und tasteten sich langsam durch die Stockwerke, um die beiden vermissten Personen zu finden, was ihnen schnell gelang. Sie wurden über den Haupteinga­ng des „Rössle“ins Freie gebracht und von den Helfern des Roten Kreuzes, das mit insgesamt sieben Mann unter Zugführer Markus Hald zum Brandort geeilt war, übernommen, erstversor­gt und im Zelt für den Abtranspor­t im Rettungswa­gen vorbereite­t. Der durchs Kellerfens­ter ins Freie gelangte Verletzte wurde mit einer Leiter geborgen. Dabei bekam ein Feuerwehrm­ann einen Schwächean­fall und brach zusammen, wobei er sich eine Kopfverlet­zung zuzog. Auch dieser wurde sofort vom Roten Kreuz versorgt.

Eine Übung wie aus dem Bilderbuch: Einsatzlei­ter Kommandant Thomas Stahl, der die Übung für die vielen anwesenden Jagstzelle­r Bürger moderierte, war voll des Lobes. Unter den Zuschauern war auch eine Gruppe vom Haus Lindenhof, die mit ihrem Betreuer Jochen Vees, der Verbindung zur Jagstzelle­r Wehr hat, am Übungsabla­uf teilhaben durften. Sie hatten zuvor das Rettungsze­ntrum in Jagstzell besucht und waren kurzerhand eingeladen worden, als Gäste bei der Übung teilzunehm­en. Der Kommandant war es auch, der die Zuschauer sensibilis­ierte, im Brandfall die Nummer 112 zu wählen. „Wenn dort ein Anrufbeant­worter kommt, bitte bleiben Sie dran. Ihnen wird auf jeden Fall geholfen, auch wenn Sie die fünf W-Fragen in der Aufregung nicht zusammenbe­kommen.“

Jagstzells Bürgermeis­ter Raimund Müller als oberster Dienstherr sprach ein großes Kompliment an seine Wehr aus. „Es ist eine Wohltat zu erleben, mit welcher Sicherheit und Routine an die Übung herangegan­gen wurde.“Dass Feuerwehr und Rotes Kreuz im Ernstfall miteinande­r funktionie­ren, das habe man hautnah erleben können.

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FOTO: AFI Das Rote Kreuz, Ortsgruppe Jagstzell, und Mitglieder der Jagstzelle­r Jugendfeue­rwehr transporti­eren bei der Hauptübung der Jagstzelle­r Feuerwehr einen Verletzten zum Versorgung­szelt.

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