Unterschriften für die Kinderklinik
Landrat Klaus Pavel äußert bei Entgegennahme im Kreistag auch Kritik
AALEN (an) - Vertreter der Arbeitsgruppe Kinderklinik Aalen haben am Dienstag im Kreistag an Landrat Klaus Pavel insgesamt 29 584 Unterschriften für den Erhalt einer leistungsfähigen Kinderklinik am Aalener Ostalb-Klinikum übergeben.
AALEN - Vertreter der Arbeitsgruppe Kinderklinik Aalen haben am Dienstag im Kreistag an Landrat Klaus Pavel insgesamt 29 584 Unterschriften für den Erhalt einer leistungsfähigen Kinderklinik am Aalener Ostalb-Klinikum übergeben. Pavel nahm die Packen mit den Listen zwar mit Dank, aber auch mit kritischen Anmerkungen entgegen.
Nachdem nach den Sommerferien Befürchtungen die Runde gemacht hatten, der Aalener Kinderklinik könnte möglicherweise sogar das Aus drohen und die Arbeitsgruppe und der Förderverein der Kinderklinik damit an die Öffentlichkeit gegangen waren, hatte Pavel eine Bestandsgarantie für beide KinderklinikStandorte in Aalen und Mutlangen abgegeben. Mit dem Sammeln der Unterschriften, so erklärte jetzt im Kreistag der Wasseralfinger Kinderarzt Thilo Heising, habe man danach deshalb nicht aufgehört, weil es nicht um den Fortbestand irgendeiner Kinderklinik gehe, sondern um den Erhalt einer leistungsfähigen Kinderklinik in Aalen, „so, wie sie in den letzten 20 Jahren auch war“. Für die Arbeitsgruppe bedeute dies Level 2 in der Frühstgeborenenversorgung und die ausreichende Versorgung auch schwerkranker älterer Kinder. Die zentrale Forderung laute daher, dass der Ostalbkreis zwei leistungsfähige Kinderkliniken für eine flächendeckende gehobene Grundversorgung brauche. Kreis und Vorstand der Kliniken Ostalb seien aufgefordert, ein entsprechendes Konzept für eine solche Versorgung „bis in den hintersten Winkel des Ostalbkreises“zu erarbeiten. Die gesammelten Unterschriften, so Heising, stammten von Aalen bis Bopfingen, von Crailsheim bis Heidenheim.
Fördervereinsvorsitzende Claudia Köditz-Habermann bezeichnete eine gut aufgestellte Kinderklinik in Aalen als „existenziell und unabdingbar“. Dabei gehe es auch um gute Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal. Ihr Appell: In die Aalener Kinderklinik müsse endlich wieder Ruhe einkehren.
Landrat Klaus Pavel antwortete, mit den formulierten Forderungen habe er keinerlei Probleme, entsprächen sie doch weitgehend dem, was er bereits zugesichert habe. Deutlich verwahrte sich Pavel aber gegen den von der Arbeitsgruppe geäußerten Vorwurf, es seien „faule Kompromisse“angedacht. Faule Kompromisse, so Pavel, gebe es weder bei ihm noch im Kreistag. Schön, so Pavel weiter, wäre es außerdem gewesen, man hätte gleich lautende Forderungen für beide Kinderklinik-Standorte gehört.