Es gibt noch gute Geldanlagen
Hans-Peter Weber informiert Senioren über die Zinssituation
AALEN – Wie lange wird es noch mit den Null-Zinsen weitergehen? So fragten sich die Mitglieder der Senioren-Union und luden einen sachkundigen Referenten ein. Hans-Peter Weber, Vorstandssprecher der VRBank Ostalb, informierte unter anderem über Geldanlagen, die für Senioren noch relativ sicher und gewinnträchtig sein können.
„Senioren als Sparer verlieren oft sehr viel von ihren hart verdienten finanziellen Mitteln“, schilderte Johann Hoffer die Situation. Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes der Senioren-Union Ostalb hieß in Hans-Peter Weber einen Referenten willkommen, der über langjährige Erfahrung im Bankenwesen verfügt. Ausführlich ging Weber zunächst auf die Ursachen der internationalen Bankenkrise ein, auf die die derzeitige Misere der unbefriedigenden Zinssituation und damit auch der Geldanlage zurückzuführen sei.
Das Geld bei den Banken sollte eigentlich sicher sein. Dieses Vertrauen in die Banken und in das Wirtschaftssystem sei in den letzten Jahren verloren gegangen. „Steigende Zinsen überforderten die Geringverdiener, die in vielen Fällen zahlungsunfähig wurden“, führte Weber aus. Seit zehn Jahren gebe es die Bankenregulierung, bei der versäumt wurde, einen Unterschied zwischen kleinen und international agierenden Banken zu machen, kritisierte der Referent.
Bankenaufsicht soll Verbesserung bringen
Daher sei es heute mühevoll und schwierig, die richtige Differenzierung in der Bankenaufsicht für mittelständische Unternehmen wie Volksbanken und Sparkassen in ihren Proportionen zu den Großbanken herzustellen. Verbesserung verspricht sich Weber von der neuen einheitlichen Bankenaufsicht, die demnächst nach Frankfurt/Main kommen soll. „Damit sollte künftig ermöglicht werden, dass wir das Recht haben, unsere Kunden auf einer DIN-A-Seite über die wesentlichen Änderungen zu informieren“, schlug Weber vor.
Die Null-Zins-Politik, von der nur die Südländer profitieren, sei auf die Dauer nicht zielführend. Bei der Baufinanzierung für Häuslebauer müßten mehr Möglichkeiten zur Tilgung eingebaut werden, forderte Weber. 45 Jahre bei ein Prozent Tilgung sei keine Lösung. Als konkrete Geldanlage empfahl er Aktien- und Investmenfonds – je länger, desto geringer die Schwankung des Wertes. Eine gute Rendite brächte die Anlage von monatlichen immer gleichen Beträgen. Günstige Einlagen böten auch verschiedene Investmentfonds.