Nichts gelernt!
Zum Artikel „Kocherburgschule: Nach A kommt B“hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Unterkochen kommt nicht zur Ruhe. Eben erst wurde durch massiven Bürgerprotest die „Darfs a bissle mehr sein“-Mentalität unserer Verwaltung gegenüber der Industrie eingefangen und beim Bauvorhaben Breitwiesen-Neukochen eine Verbesserung der Verträglichkeit eines Industrievorhabens zu den in nächster Nähe lebenden Menschen erreicht, da versuchen sie es schon wieder.
Eine Grundschule, die zentral gelegen von Grundschülern aus allen Ortsteilen zu Fuß erreicht werden kann, soll in die Kocherburgschule integriert werden, um Kosten zu sparen und die Organisation des Schulalltags zu vereinfachen. Die eigentlich betroffenen Kindergartenkinder und junge Eltern, werden hier übergangen. Man freut sich, dass man einen „zukunftsfähigen Schulstandort“schafft, lässt dabei aber außer Acht, dass hier Potential für Schülerzahlenwachstum vernichtet wird. Wäre es nicht vorausschauender, mit den 5,05 Millionen Euro das Gebäude B der Kocherburgschule teilzusanieren und dazu das Gebäude der Grundschule zu ertüchtigen, um sich so für die Zukunft zu rüsten?
Für den Fall der Grundschulverlegung werden die Zufahrtsstraßen zum Nadelöhr. Wenn auf einen Schlag etwa 160 Grundschüler, und wenn der vorgesehene neue Kindergarten realisiert wird, nochmals 80 Kinder zusätzlich in den Kutschenweg transportiert werden müssen. Ein erfolgreiches Schulwegekonzept erscheint aktuell eher aussichtslos. Nicht nur wird für eine Großzahl von Grundschülern und somit Verkehrsanfängern der Schulweg wesentlich gefährlicher als bisher, sondern es werden auch die Anwohner der Waldhäuserstraße und Kutschenweg durch höheres Verkehrsaufkommen beeinträchtigt. Mit Kooperationsmodellen zwischen Kindergärten und Grundschule versucht man, die Kleinsten sanft an den Schulalltag heranzuführen und dann werden die 6- bis 7-jährigen Kinder in einen für sie riesig erscheinenden Schulkomplex geworfen. Mit all den Begleiterscheinungen, die die Teenager der Gesamtschule im Verhalten so mit sich bringen. Dies ist für deren Entwicklung auch wichtig, aber nicht für die der Grundschüler.
Liebe Mitmenschen in der Verwaltung, nehmt die Bevölkerung mit und fragt nach den Wünschen und Sorgen der Menschen. Es ist heutzutage nicht mehr vermittelbar, den Gemeindemitgliedern Projekte dieser Dimension vor die Nase zu setzen. Informiert frühzeitig, ladet die Bevölkerung zur Mitarbeit ein. Das ist modernes Gemeindemanagement. Sie sollen nicht für die Bürger, sondern mit den Bürgern bauen. Frank Sieber, Aalen-Unterkochen
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