„Kein Grund, in Sack und Asche zu gehen“
Aalen macht 2017 einen Rekordüberschuss von fast 20 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von 417 Millionen
AALEN (ard) - Die Stadt Aalen hat im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss in Höhe von 19,95 Millionen Euro erwirtschaftet. Das geht aus der Jahresrechnung 2017 hervor, die am Mittwoch den Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats beschäftigt hat. Das glänzende Jahresergebnis sei für die Stadt Aalen „kein Grund, in Sack und Asche zu gehen“, kommentierte OB Thilo Rentschler die Zahlen.
Nach den Zahlen, welche die Leiterin des Rechnungsprüfungsamts, Wilma Wiegand, vorlegte, erzielte die Stadt im vergangenen Jahr ordentliche Erträge in Höhe von 179 Millionen Euro, veranschlagt waren knapp 168 Millionen. Die ordentlichen Aufwendungen beliefen sich auf 165,84 Millionen Euro gegenüber einem Planansatz von knapp 170 Millionen. Hinzu kamen mit 6,84 Millionen Euro doppelt so hohe außerordentliche Erträge wie veranschlagt, ebenso ein Sonderergebnis in ähnlicher Größenordnung.
Im vergangenen Jahr leistete die Stadt Aalen eine Schuldentilgung in Höhe von 2,2 Millionen Euro, neue Schulden mussten nicht aufgenommen werden. Ende 2017 belief sich der Schuldenstand der Stadt auf 28,2 Millionen Euro. Das entspricht 6,8 Prozent der Bilanzsumme in Höhe von knapp 417 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Schuldenanteil im Vergleich zur Bilanzsumme noch bei 7,6 Prozent gelegen.
Die Jahresrechnung 2017 weist für die Stadt Aalen zudem eine Eigenkapitalquote von 62,08 Prozent aus. Im Jahr 2013, bei Einführung der doppischen Haushaltsführung, hatte sie noch bei 53,59 Prozent gelegen. Deutlich gesunken ist im gleichen Zeitraum hingegen die Zinslastquote. Lag sie 2013 noch bei 1,78 Prozent, betrug sie am Ende des Jahres 2017 gerade noch 0,83 Prozent. Wiegand wertete dies ebenso als gutes Zeichen wie die Gewerbesteuerquote von 19,35 Prozent. Sie gibt Auskunft darüber, in welchem Maße ein Haushalt von den Gewerbesteuereinnahmen abhängig ist. Je höher sie ist, desto schlechter ist dies für das Finanzgerüst einer Kommune. Sehen lassen kann sich schließlich auch der sogenannte dynamische Verschuldungsgrad. Er gibt an, wie lange es dauern würde, bis der Schuldenstand aus dem erwirtschafteten Ergebnis vollständig abgebaut werden könnte. Ende 2017 lag dieser Wert für die Stadt Aalen bei 1,4 Jahren. 2013 waren es noch 4,4 Jahre.
In ihrem Prüfungsbericht riet Wiegand unter anderem dazu, in der Stadtverwaltung ein flächendeckendes Controlling sowie ein Risikomanagement einzuführen.